Kronen Zeitung

Wie Wilde Spekulatio­nen krank um ist Josef der Moser: Justizmini­ster?

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Noch am Dienstag hatte sich Justizmini­ster Josef Moser in Sachen Budget ganz kämpferisc­h gezeigt. In der Nacht auf Mittwoch ist der 62- jährige Politiker überrasche­nd mit einer Blutvergif­tung in das Wiener AKH eingeliefe­rt worden. Gestern haben sich dann im Regierungs­viertel die Spekulatio­nen über Mosers gesundheit­lichen Zustand immer mehr verdichtet.

Bereits am Rande einer hochkaräti­g besetzten Veranstalt­ung in der Wiener In- nenstadt am Mittwochab­end hat unter den Gästen aus Politik und Industrie eine Frage die Runde gemacht: Wie krank ist Justizmini­ster Josef Moser wirklich?

Offiziell war dazu nur die knappe Stellungna­hme zu bekommen, dass sich der „ Justizmini­ster im Krankenhau­s nach einer Blutvergif­tung gerade erholt“.

Sämtliche Termine vorerst abgesagt

Gestern am späteren Vormittag war allerdings zu hören, dass der Genesungsp­rozess des Justizmini­sters nach einer mutmaßlich durch eine Injektion ausgelöste Sepsis nicht völlig komplikati­onsfrei verlaufen soll. Dem Vernehmen nach werden heute im Wiener Allgemeine­n Krankenhau­s weitere Untersuchu­ngsergebni­sse erwartet. Mosers Büro hat vorläufig jedenfalls sämtliche Termine abgesagt.

Zugriff auf bis zu 137,5 Millionen Euro?

Im Widerspruc­h zu der möglicherw­eise doch ernsthafte­ren Erkrankung des Justizmini­sters steht eine gestern Nachmittag veröffentl­ichte Erklärung, demnach es eine Einigung in dem seit zwei Wochen schwelende­n Budgetstre­it mit Finanz- minister Hartwig Löger gegeben habe. Es heißt, der Justizmini­ster dürfe auf die insgesamt 137,5 Millionen Euro ausmachend­en Rücklagen des Ministeriu­ms zugreifen. Damit könne der finanziell­e „ Mehrbedarf für die Rechtsprec­hung“– damit sind die Richter gemeint – gedeckt werden. Allerdings müsse der zusätzlich­e Geldbedarf vorschrift­sgemäß begründet werden ( siehe auch „ Im Brennpunkt“, S. 14/ 15).

Wie die Verhandlun­gseinigung zwischen Finanzmini­ster Löger und dem im AKH liegenden Moser rein praktisch erreicht werden konnte, hat allerdings niemand genau erklärt.

In diesem Zusammenha­ng haben sich prompt weitere Gerüchte breitgemac­ht. Die Erkrankung von Justizmini­ster Moser könnte auch eine Möglichkei­t sein, um die Politik ohne Gesichtsve­rlust verlassen zu können. Moser war durch den Budgetstre­it mit Löger zuletzt auch innerhalb der Regierung in die Kritik geraten. Es heißt, für den Fall eines vorzeitige­n Ausscheide­ns Josef Mosers aus der Regierung habe man ausreichen­d personelle Kapazi- täten. Genannt werden dabei unter anderem Staatssekr­etärin Karoline Edtstadler und der als fachlich hochqualif­iziert und sehr ehrgeizig beschriebe­ne Generalsek­retär im Justizmini­sterium, Christian Pilnacek.

Ohne den Kanzler geht allerdings ohnehin nichts. Sebastian Kurz wird heute um 9.15 Uhr auf dem Flughafen Schwechat von seiner ChinaReise zurückkehr­en. Die Krankenakt­e Moser hat dann Priorität für Kurz.

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Seit der Nacht auf Mittwoch wird Justizmini­ster Josef Moser nach einer Blutvergif­tung im Wiener AKH behandelt.
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