Meischberger zu seiner Leistung
Buwog- Prozess: Hauptangeklagter Lobbyist bestreitet, je
Walter Meischberger bestritt im Buwog- Prozess, je Schmiergeld kassiert zu haben. Und schildert, welche Leistungen er erbracht hat. Dann nahm er Freund Grasser in Schutz.
Vier Monate hat er auf seine Einvernahme im BuwogProzess gewartet, jetzt darf Walter Meischberger ( 58) endlich reden. In einem Plädoyer in eigener Sache ( Motto: „ Das war meine Leistung“) schildert er, wofür die zehn Millionen Euro geflossen sein sollen. Nicht als Schmiergeld, sondern für seine Tätigkeit als „ strategischer Berater“. Und er beruft sich auf zwei Tote . . .
Walter Meischberger soll, wie berichtet, laut Anklage einen Teil des angeblichen Zehn- Millionen- Schmiergeldes für den Buwog- Kauf kassiert und zweieinhalb Millionen an Ex- Minister Karl- Heinz Grasser weitergeleitet haben. Lobbyist Peter Hochegger hat beide massiv belastet. Meischberger weist die Vorwürfe weit von sich. Ihm sei seine Freundschaft zu Grasser stets zum Vorwurf gemacht worden. Er fühle sich auf den Status als dessen Trauzeuge reduziert. Seine Leistungen als „ strategischer Berater“nach seiner Polit- Karriere bei FPÖ und BZÖ seien nie gewürdigt worden. In der Folge fallen viele Fremdwörter („ politische Tangente“, „ strategische Analyse“, „ ökonomisches Umfeld“), mit dem er seine Fachkenntnis beweisen will. Vor allem ist ihm wichtig, dass die zehn Millionen, die die Anklage als Schmiergeld bezeichnet, nur Honorar für seine Beratertätigkeiten war.
Im Detail: 200.000 Euro zahlte die Baufirma Porr im Umfeld der Vermietung des Linzer Terminal Towers an die Finanz. Meischberger schildert, welche Projekte er zuvor für die Porr betreut hat. Und sagt: Der damalige Porr- Chef Horst Pöchhacker habe ihn ersucht, alle Honorare gemeinsam abzurechnen – beim Terminal Tower, mit dem Meischberger nichts zu tun hatte. Das Problem: Horst Pöchhacker starb im Jahr 2014.