Syrien: Versuche, Trump zu stoppen
DAMASKUS/ WASHINGTON/ MOSKAU/ ANKARA. Sofort nach der Twitter-„ Kriegserklärung“von Donald Trump gegen Russland und Syrien starteten verzweifelte Versuche, den US- Präsidenten doch noch zu stoppen. Zumindest vorerst sah es so aus, als hätten sie Erfolg gehabt. Wichtigster Vermittler: Türken- Sultan Erdoğan!
„ Die weltweite Lage wird immer chaotischer“, hatte Putin bei einem Treffen mit ausländischen Botschaftern trocken konstatiert. Und hinzugefügt: „ Wir hoffen, dass letztlich der gesunde Menschenverstand die Oberhand gewinnt und die internationalen Beziehungen in eine konstruktive Richtung gehen.“Und genau auf diese internationalen Beziehungen dürfte der Kreml- Chef dann gesetzt haben.
Er wird zum Telefon gegriffen und seinen neuen Freund Erdoğan in Ankara angerufen haben. Als direkter Nachbar Syriens, der bereits Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat, hat die Türkei ein vitales Interesse, dass der Krieg um Syrien nicht noch weiter eskaliert. Zumindest nicht in einem Ausmaß, das von der Türkei nicht selbst kontrolliert werden kann. Gleichzeitig steht Präsident Erdoğan den USA als NATO- Partner militärisch nahe.
Und als NATO- Partner telefonierten schließlich US- Präsident Trump und der türkische Staatschef miteinander. Und dann sah alles plötzlich schon ein bisschen weniger bedrohlich aus. Das Weiße Haus bemühte sich zurückzurudern, und die Sprecherin von Donald Trump erklärte, noch sei nichts entschieden. Die militärische Option sei „ sicher eine Option, aber das heißt nicht, dass es die alleinige Option ist oder das Einzige, was der Präsident tun könnte oder auch nicht“.
Erdoğan wird Trump erklärt haben, dass Russland es ernst meint und im Falle eines Angriffes die USSchiffe, von denen die Raketen abgeschossen wurden, attackieren werde.
Als Trump am nächsten Morgen aufwachte griff er ebenfalls zu seine Handy war aber in seiner TwitterBotschaft bereits viel zurückhaltender. „ Ich habe nie gesagt, wann ein Angriff auf Syrien stattfinden wird“schrieb er. „ Das kann bald sein oder auch nicht so bald.“
Unterdessen erklärte Frankreichs Präsident Macron, dass er Beweise für einen Giftgasangriff durch das Assad- Regime habe. Worin diese Beweise bestehen würden, erklärte Macron aber nicht.