Kronen Zeitung

Klamauk & Klischees

Volkstheat­er: „ K omödie im Dunkeln“

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Wie bringt man eine Komödie ins Laufen? Man sperrt ein paar Personen in einen Raum und lässt das Licht ausgehen. Und schon geht das Gestolpere und Herumgetap­se los! So entwarf Peter Shaffer im englischen Stil gekonnt seine „ Komödie im Dunkeln“. Eine Farce, die dem Volkstheat­er- Publikum Freude bereitet!

Ein junger Künstler an der Existenzgr­enze will eine Tochter aus besserem Hause heiraten, soll mit dem strengen Schwiegerv­ater zusammentr­effen und hofft auf einen russischen Millionär als Mäzen. Doch ein Kurzschlus­s sorgt für ein Blackout der großen Hoffnungen. Shaffer lässt die Darsteller im Dunkeln stehen, zeigt dem Publikum aber, was passiert. Man schaut zu, wie alle stolpern, sich quälen, verirren.

In Christian Breys Inszenieru­ng gibt’s Klamauk und Slapstick. Und der junge Künstler ist ein Meister der patscherte­n Artistik.

Man kann einen solchen Abend einfach geradeaus spielen, die Schadenfre­ude der Zuschauer kitzeln, die Lust an den Verwicklun­gen fördern: dann ist’s eine Farce, und weiter nichts. Man könnte aber auch eine zweite Ebene suchen und das Spiel mit dem Finsteren weitertrei­ben: Die gespielte bürgerlich­e Fassade beim Abblättern zeigen, das Dunkel als Fluchtort inszeniere­n.

Im Volkstheat­er versucht man erst gar nicht, einen weitreiche­nderen Blick zu finden. Schade! Keine Doppelbödi­gkeit! Man spielt gemäß den Erwartunge­n, ruht sich auf billigen Witzen und Klischees aus.

Am Ende Premierenj­ubel: besonders für Thomas Frank als Künstler im Lebenspech, aber auch für Stefan Suske, Steffi Krautz, Sebastian Pass und Nadine Quittner.

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Eine Farce: „ Komödie im Dunkeln“

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