Sex- Skandal im Nobelpreiskomitee
Fünfter Rücktritt binnen kurzer Zeit
STOCKHOLM.
Der Sex- Skandal bei der NobelpreisAkademie weitet sich aus. Nach drei Mitgliedern sowie der Chefin ist ein weiteres Mitglied zurückgetreten: Katarina Frostenson. Ihr Mann Jean- Claude Arnault ist jener Kulturfunktionär, der beschuldigt wird, 18 weibliche Mitarbeiterinnen belästigt zu haben.
Arnault ist seit 1989 Leiter des Stockholmer Kulturzentrums Forum. Seine Frau, die Dichterin Katarina Frostenson, ist ein Akademiemitglied. Jahrelang hatte sie über Subventionen der Akademie für den Kulturverein ihres Mannes entschieden, ohne dass andere Mitglieder davon wussten.
Erst vor Kurzem hatte die Chefin der Schwedischen Akademie, Sara Danius, ihr Amt auf Wunsch der Akademie mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Jedoch betonte sie dabei, dass sie ihre Arbeit lieber fortgeführt hätte.
Bereits vor Monaten hatte die Zeitung „ Dagens Nyheter“berichtet, dass der der Akademie nahestehende hochrangige Kulturfunktionär Jean- Claude Arnault über Jahre hinweg 18 weibliche Mitglieder der Akademie, Frauen oder Töchter von Akademiemitgliedern und Mitarbeiterinnen beläs- tigt oder missbraucht haben soll. Daraufhin kappte die Akademie die Beziehungen zu dem Mann.
Die Ermittlungen wegen sexuellen Fehlverhaltens gegen Arnault wurden inzwischen eingestellt. Er und seine Frau sind untergetaucht.