„ Mein Engel“
„ Ich kenne meine Freundin schon so lange ich mich erinnern kann. Wir besuchten dann die gleiche Klasse in der Volksschule und in der Hauptschule. Wir haben oft mitsammen gespielt, und es war immer eine sehr enge Verbundenheit zwischen uns beiden. Mein Vater starb, als ich 13 Jahre war, und wir mussten aus meinem Heimatort im Mostviertel weiter wegziehen. Es hieß also zum Ende des Schuljahres Abschied von Renate nehmen. Wir schrieben uns noch viele Briefe und trafen uns noch hin und wieder. Dann verloren wir uns mehr oder weniger aus den Augen.“Das ist nun viele Jahre her. „ Ich habe oft an sie gedacht, doch es fehlte mir nach so langer Zeit der Mut, einfach einmal anzurufen.“Einfach anrufen. Sagen, ich bin wieder da. Uns verbindet so vieles, ein starkes Band, auch wenn wir uns lange nicht mehr gesehen haben. Das braucht ein kleines bisschen Mut. „ Zu ihrem Geburtstag war es dann so weit, ich hab angerufen und ihr gratuliert. Sie hat sich wohl sehr darüber gefreut.“
Die Freundschaft wurde wiederbelebt, Freuden und Sorgen geteilt, bis heute. „ Als mir die Betreuung des Grabes meiner Eltern zufiel, und ich nicht wusste, wie ich das bewerkstelligen sollte, war Renate da und sagte, „ ich mach dir das“. Vor drei Jahren bekam ich Krebs. Keine einfache Sache. Da war wieder Renate da, die mir durch ihre Fürsorge Zuversicht gab. Vor einigen Wochen habe ich sie besucht, und wir gingen zu unseren Spielplätzen und tauschten Erinnerungen an meine Heimat aus, die ich als Kind so schwer verlassen habe. Renate ist mein Engel!“
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