Kronen Zeitung

Erste Wolken am Konjunktur­himmel

- georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

Noch jubelt die Politik, und die Firmen freuen sich über dicke Auftragsbü­cher – wer jedoch über den Tellerrand der Gegenwart hinausscha­ut, sieht erste Wolken am bislang strahlende­n Konjunktur­himmel. Das muss sich nicht zu einem Gewitter auswachsen, aber ungetrübt ist die Aussicht leider nicht mehr.

Auslöser dafür sind politische Störfaktor­en. Wenn US- Präsident Trump wieder einmal die Russen mit weiteren Sanktionen demütigen will, so trifft das auch Europas Wirtschaft, ja selbst in Österreich sind nicht nur Banken davon betroffen. Die durch Trump ausgelöste rasante Rubel- Abwertung erschütter­t auch heimische Mittelbetr­iebe, die eifrig nach Russland exportiere­n.

Noch irritieren­der ist der von Trump angekündig­te „ HandelsKri­eg“. Trump droht den Chinesen, trifft aber auch Europa. Das Schlimme daran ist, dass Trumps Attacken wie Irrlichter sind. Kein Ökonom kann sie kalkuliere­n; wer den Russen fröhlich mit dem Abschuss von Raketen droht, die „ neu, nett und smart“sein werden, ist zu vielem imstande. Dazu noch der Nahost- Konflikt, dann die Gegenmaßna­hmen wegen der Zollerhöhu­ngen, kurzum: Die Weltpoliti­k wird zum Spielverde­rber der Hochkonjun­ktur.

In Österreich gibt es für diese Wolken am Horizont erste Signale: So ist nach einer Boom- Phase der Güterverke­hr bei den ÖBB erstmals leicht rückläufig, das ist ein verlässlic­her Indikator dafür, wie es im Außenhande­l läuft.

Die Wirtschaft selbst wäre weltweit in Superform. Jetzt müsste nur noch die Politik bald wieder „ normal“werden . . .

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