Erste Wolken am Konjunkturhimmel
Noch jubelt die Politik, und die Firmen freuen sich über dicke Auftragsbücher – wer jedoch über den Tellerrand der Gegenwart hinausschaut, sieht erste Wolken am bislang strahlenden Konjunkturhimmel. Das muss sich nicht zu einem Gewitter auswachsen, aber ungetrübt ist die Aussicht leider nicht mehr.
Auslöser dafür sind politische Störfaktoren. Wenn US- Präsident Trump wieder einmal die Russen mit weiteren Sanktionen demütigen will, so trifft das auch Europas Wirtschaft, ja selbst in Österreich sind nicht nur Banken davon betroffen. Die durch Trump ausgelöste rasante Rubel- Abwertung erschüttert auch heimische Mittelbetriebe, die eifrig nach Russland exportieren.
Noch irritierender ist der von Trump angekündigte „ HandelsKrieg“. Trump droht den Chinesen, trifft aber auch Europa. Das Schlimme daran ist, dass Trumps Attacken wie Irrlichter sind. Kein Ökonom kann sie kalkulieren; wer den Russen fröhlich mit dem Abschuss von Raketen droht, die „ neu, nett und smart“sein werden, ist zu vielem imstande. Dazu noch der Nahost- Konflikt, dann die Gegenmaßnahmen wegen der Zollerhöhungen, kurzum: Die Weltpolitik wird zum Spielverderber der Hochkonjunktur.
In Österreich gibt es für diese Wolken am Horizont erste Signale: So ist nach einer Boom- Phase der Güterverkehr bei den ÖBB erstmals leicht rückläufig, das ist ein verlässlicher Indikator dafür, wie es im Außenhandel läuft.
Die Wirtschaft selbst wäre weltweit in Superform. Jetzt müsste nur noch die Politik bald wieder „ normal“werden . . .