Wie Alkohol unser Leben verkürzt
Forscher aus Innsbruck und Cambridge zeigen auf:
Für ihre Analyse haben die Forscher der Universität Cambridge unter maßgeblicher Mitarbeit der Medizin- Universität Innsbruck 83 Studien aus 19 Ländern und damit Daten von knapp 600.000 regelmäßigen Alkoholkonsumenten unter die Lupe genommen. Ihre Schlussfolgerung ist eindeutig: Wer weniger trinkt, lebt länger! „ Wer höchstens sechs bis sieben Achterl Wein oder maximal vier große Bier pro Woche trinkt, kann das Risiko für Herz- Kreislauf- Erkrankungen gering halten und dazu beitragen, länger gesund zu bleiben“, spricht Studienautor Stefan Kiechl von der Medizin- Uni in Innsbruck die Relevanz der Ergebnisse an. Bereits bei einer leichten Überschreitung dieser Grenzwerte erhöhe sich das Risiko, früher zu sterben, betonen die Wissenschafter der Medizin- Uni.
Schnaps und Wodka besonders schädlich
Folgende Rechnung haben die Forscher aufgestellt: Der Konsum von mehr als 100 Gramm Alkohol ( sieben Achterl Wein bzw. vier große Bier) pro Woche senkt die Lebenserwartung um sechs Monate. Wer 200 bis 350 Gramm Alkohol pro Woche
Wer den Alkoholkonsum reduziert und höchstens sechs bis sieben Achtel Wein oder maximal vier große Bier pro Woche trinkt, der kann das Risiko für eine Herz- Kreislauf- Erkrankung gering halten und dazu beitragen, länger gesund zu bleiben. Die Studie zeigt auch, dass schon ein geringfügiger Alkoholkonsum das Schlaganfall- Risiko erhöht.
Die Studienautoren Stefan Kiechl ( links) und Peter Willeit von der Med- Uni Innsbruck.
konsumiert, lebt voraussichtlich ein bis zwei Jahre kürzer. Wer mehr als 350 Gramm Alkohol pro Woche trinkt, also zwei große Bier oder zwei Viertel Wein pro Tag, verkürzt sein Leben um vier bis fünf Jahre.
Ein geschlechtsspezifischer Effekt des Alkoholkonsums auf die Lebenserwartung ließ sich in dieser Studie nicht nachweisen. Die Ergebnisse gelten laut den Wissenschaftern also für Frauen und Männer gleichermaßen. Die Studie bestätigt auch frühere Forschungen, wonach die Qualität des Alkohols maßgeblicher Risikoparameter ist. „ Harte Getränke wie Schnaps wirken sich schädlicher aus als Bier und Wein“, verdeutlicht Kiechl.