Langzeitarbeitslose kämpfen mit Jobflaute und Vorurteilen
Caritas- Aktion Trotz gesunkener Arbeitslosenzahlen:
Andrea S. ( 54) aus Wien arbeitete lange für die Gemeinde. Ein Krankenstand und darauffolgende psychische Probleme führten zur Arbeitslosigkeit. Sie versuchte verzweifelt, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Bis sie über die Caritas endlich die Chance auf einen Job bekam. Und damit auch wieder einen Lebenssinn.
Seit 1. Oktober 2017 arbeitet Andrea S. im WienMuseum – und ist überglücklich damit. Wertlos, Sozialschmarotzer – so und ähnlich ist die zweifache Mutter erwachsener Kinder in ihrer arbeitslosen Zeit gebrandmarkt worden. „ Von den meisten Firmen bekommt man keine Rückmeldung oder nur Berufe für 15 Stunden. Das ist fürs Überleben gleich null“, klagt die 54- Jährige. Denn auch trotz ihrer Krankheit oder nach dem Tod ihres Mannes wollte sie arbeiten, bekam aber aufgrund ihres Alters die Kündigung und danach keine Jobangebote mehr.
Dass sie dann immer wieder dieselben Kurse beim AMS belegen musste, zermürbte sie. Umschulungen hätten bei Älteren meist wenig Sinn, da die Firmen bei Umsteigern ab 50 die mangelnde Berufserfahrung kritisieren. Erst über das Projekt Phönix für berufliche Rehabilitation über die Caritas hat sie einen Glücksgriff gelandet. Und rät auch den anderen Langzeitarbeitslosen dazu, sich an die Caritas zu wenden. Dort konnten 2017 schon mehr als 1200 Jobs an Menschen wie Andrea S. vermittelt werden.
Man wird im Stich gelassen und bekommt keine Chance mehr, sich auf dem Arbeitsmarkt zu beweisen. Es ist ganz schlimm, dass man durch die Arbeitslosigkeit für etwas bestraft wird, wofür man nichts kann.
Andrea S. ( 54) fand erst nach mehr als einem Jahr einen Beruf.