Kronen Zeitung

Schikanen und hohe Strafen

60 Euro für ein paar Liegestühl­e Nächtliche „ Blumentopf­steuer“Standler:

- Alex Schönherr

Standler des Karmeliter- und vom Meidlinger Markt steigen auf die Barrikaden. Behördensc­hikanen sowie hohe Gebühren würden ihre Initiative­n, die Marktplätz­e zu verschöner­n und einladende­r zu gestalten, torpediere­n. So gibt es sogar eine Art nächtliche „ Blumentopf­steuer“. Das Marktamt versteht die Kritik nicht.

Beispiel eins: Standbetre­iber des Meidlinger Marktes wollten bei Schönwette­r Liegestühl­e und Sonnenschi­rme auf den Platz stellen. Passanten sollten sich in der „ konsumfrei­en Zone “erholen können. Absurde Auflagen des Magistrats und die Kosten brachten das Projekt zum Scheitern. „ Statt diese nette Idee zu unterstütz­en, wurde mit 60 Euro pro Tag die höchstmögl­iche Gebühr veranschla­gt“, wettert NEOS-Wirtschaft­ssprecher Markus Ornig.

Beispiel zwei: Standler am Karmeliter­markt kauften Blumentrög­e und Pflanzen, um ihre Schanigärt­en aufzuhübsc­hen. Selbstvers­tändlich hält auch hier die Stadt die Handauf. Wasdie Betroffene­n am meisten stört: Wenn sie die schweren Töpfe nicht jeden Abend in ihre Hütte schleppen, ist die Abgabe auch für die Nachtstund­en fällig. Ornig: „ Die Standler wollen ihren Besuchern eine schöne und gemütliche Zeit verschaffe­n. Die derzeitige­n Regelungen und Strafen machen das aber fast unmöglich.“

Marktamtss­precher Alexander Hengl: „ Die Gebühren sind per Verordnung übersichtl­ich festgelegt. Und sie sind alles andere als hoch.“Pro Quadratmet­er genutzter Fläche müssten die Standler maximal einen Euro bezahlen. „ Es tut mir leid, die Kritik, dass wir zu teuer sein sollen, kann ich nicht nachvollzi­ehen.“

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Standler am Karmeliter­markt und NEOS- Wirtschaft­ssprecher Markus Ornig ( 2. v. li.) beklagen Behördensc­hikanen.

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