Kronen Zeitung

Die Franken sind schon weg

Endlich Ausstieg aus Krediten Renate Brauner verkauft Pleite als Erfolg

- Michael Pommer

Finanzstad­trätin Renate Brauner ( SPÖ) organisier­t wohl schon eine geordnete Übergabe an ihren Nachfolger. Donnerstag veröffentl­ichte sie diese Jubelmeldu­ng: „ Stadt Wien hat alle Fremdwähru­ngsverbind­lichkeiten in Euro konvertier­t.“So verkauft sie die Franken- Pleite als großen Erfolg. Die Opposition kann ihre überschwän­gliche Freude aber nicht teilen.

Renate Brauner jubelt: Die schrittwei­se Konvertier­ung der riskanten Frankenkre­dite brachte einen Gesamtvort­eil von 308 Millionen Euro. Und: Ein sofortiger Komplettau­sstieg hätte den Vorteil um 162,9 Millionen Euro verringert. Zur Erinnerung: Durch die Aufhebung des Mindestkur­ses zum Euro durch die Schweiz bzw. die daraus resultiere­nde Wertsteige­rung des Frankens hatte sich der Schuldenst­and Wiens 2015 von einem Tag auf den anderen um rund 300 Millionen Euro erhöht. Wien hatte Anfang dieses Jahres rund 1,9 Milliarden Euro Schulden in Franken. Vizebürger­meister Dominik Nepp kann nicht in den Braunersch­en Jubelreige­n mit einstimmen: „ Wir gehen von einem Verlust von insgesamt 350 Millionen Euro aus. Das wurde verzockt.“Und: „ Wie sie auf 308 Millionen Gesamtvort­eil kommt, ist schleierha­ft. Sie vermischt unterschie­dliche Zinssätze aufgrund unterschie­dlicher Veranlagun­gslaufzeit­en, bestehende Refinanzie­rungsrisik­os wurden zudem nicht marktkonfo­rm berücksich­tigt.“ÖVP- Stadtrat Markus Wölbitsch: „ Auch , dank‘ der Frankenkre­dite liegt der Schuldenst­and der Stadt Wien bereits bei mehr als 7 Milliarden Euro.“Um den Berg darf sich ihr Nachfolger kümmern.

Wir waren nicht erst 2015 gegen die Franken- Kredite. Schon 2012 haben wir Renate Brauner mit Anfragen zu einem Totalausst­ieg überhäuft.

Vizebürger­meister Dominik Nepp ( FPÖ)

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Ablösekand­idatin Renate Brauner verkauft die Franken- Pleite sogar noch als Erfolg. Aber das Problem ist zumindest gelöst. Den Scherbenha­ufen darf sowieso ihr Nachfolger aufkehren. Und wie wird Wien die 7 Milliarden € Schulden los?
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