Staatstheaterblock im Herbst
Volkstheater: Anna Badora präsentierte die Saison 2018/ 19
„ Wir wollen Publikum!“So lautet Anna Badoras Ruf gegen das Dauerthema Auslastung und wehrt sich gegen den „ Populismus der Zahlen“, ein Begriff, der in deutschen Theaterdebatten aufgetaucht ist. Und sie will, dass sich Besucher und Besucherinnen beim sehr politischen Spielplan in eigener Meinung „ untreu werden“.
Das Ziel von 70 Prozent Auslastung wurde noch nicht erreicht, kolportiert werden unter 60 oder weniger. Konkrete neue Zahlen nennt der kaufmännische Direktor Cay Stefan Urbanek keine. Wenigstens äußert er sich zur Generalsanierung des maroden Hauses: Sie soll stufenweise ablaufen.
„ Man wollte Veränderung hier“, kontert Badora die Zahlenspiele in den Medien. „ Wir fliegen hier!“Ensemble und Technik sind zusammen gewachsen, dank Enthusiasmus, meint die Direktorin. Mit Wortspielerei über den Artikel 1 der Verfassung („ Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus“) startete sie die Präsentation ihres, anfangs sehr politischen Spielplans.
Im Haupthaus wird die Saison am 8. September mit Shakespeares „ Der Kaufmann von Venedig“eröffnet. Kurt Helds „ Die rote Zora und ihre Bande“, die Politshow „ Verteidigung der Demokratie ( AT)“nach Hans Kelsen, Schillers „ Don Karlos“und Grillparzers „ König Ottokars Glück und Ende“führen den „ Staatstheaterblock“im Herbst fort. 2019 folgen noch Frischs „ Biedermann und die Brandstifter“, die Uraufführung von Ibrahim Amirs „ Rojava“und Williams’ „ Endstation Sehnsucht“. Mit Regisseuren von Barbara Wysocka bis Victor Bodo.
Vielfalt gibt es in den Bezirken mit Schönherrs „ Der Weibsteufel“, Simon Stephens „ Heisenberg“, Franz und Paul von Schönthans „ Der Raub der Sabinerinnen“und Goethes „ Die Leiden des jungen Werther“. Österreichische Autoren spielen u. a. mit Johannes Schrettles „ Planet der Waffen“, Josef Haslingers „ Opernball“eine wichtige Rolle.