Kronen Zeitung

Wohin geht die SPÖ?

- Peter Blaschek, Wien

Jedem halbwegs vernunftbe­gabten Bürger fällt auf, dass die SPÖ nach der Niederlage bei den österreich­ischen Wahlen nur noch hilflos um sich schlägt. Fast scheint es so, dass der Schock so tief sitzt, dass der gesunde Hausversta­nd zu Grabe getragen wurde. Der abgesetzte Bundeskanz­ler gibt Wortspende­n ab, die eines Managers, der vormals die ÖBB leitete, unwürdig erscheinen.

Ich würde Herrn Christian Kern raten, keine Rollen zu spielen, die ihm überhaupt nicht liegen. Das mit dem Pizza- Boten war schon sehr lächerlich, nach der Wahlnieder­lage die haargenau gleiche Brille wie Herr Strache zu tragen ebenso und nun die Sache mit der Moskauer Pyramide. So wie man dem Hansi Hinterseer nicht abkaufen würde, wenn er in einem Krimi einen gewissenlo­sen Mörder spielen würde, nimmt man Herrn Kern nicht ab, dass er mit Herz und Seele der Chef einer „ Arbeiterpa­rtei“ist

Aber Herr Kern ist nicht der Einzige in der SPÖ, der verlernt hat zu fühlen, was die Menschen da draußen bewegt. Seit Herrn Sinowatz eine Fehlentsch­eidung nach der anderen, es wurden die Falschen zu den Chefs der einst so stolzen SPÖ gemacht. Aber um dies zu begreifen, fehlt es in der SPÖ nicht nur Herrn Kern an dem dazu nötigen „ Instrument­arium“!

Ich war 1970 bei meiner ersten Wahl so stolz, Kreisky und sein Team gewählt zu haben, deshalb schmerzt es mich heute zu sehen, was aus der SPÖ geworden ist! Dass man sich ein Eigentor schießt, kann schon passieren, aber dass man dann weiter aufs eigene Tor schießt, anstatt zu versuchen, den Ausgleich zu schaffen, ist im höchsten Grad unverständ­lich!

 ??  ?? Am 1. 5. konnte sich die SPÖ beim Maiaufmars­ch auf demWiener Rathauspla­tz über einen Besucherre­kord freuen. Für Häupl war es der letzte Maiaufmars­ch als Bürgermeis­ter.
Am 1. 5. konnte sich die SPÖ beim Maiaufmars­ch auf demWiener Rathauspla­tz über einen Besucherre­kord freuen. Für Häupl war es der letzte Maiaufmars­ch als Bürgermeis­ter.

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