Kronen Zeitung

Alles Gute

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Ein Spaziergan­g durch Pernegg im Waldvierte­l, mitten im Wald finden sich Reste der Aumühle. Dass hier einmal jemand gelebt hat, kann man sich heute nur schwer vorstellen. Josef Riffer wurde hier geboren. Jahrgang 1923, Zwischenkr­iegszeit. Josefs Eltern starben früh, der Bub lebte zunächst als sogenannte­s Kostkind, begann bald als Bäckerlehr­ling zu arbeiten. Er lernte schnell, dass es hilfreich ist, wenn man rechnen und logisch denken kann – eine Weisheit, die er später seinen Kindern und Enkelkinde­rn weitergebe­n wird. Die politische Lage im Land verschlimm­erte sich, Josef war erst 16, als der Krieg ausbrach. Bis heute bleiben die Erlebnisse tief in seiner Seele, kein Tag ohne Erinnerung­en an Kameraden, an Gewalt und Kälte in Russland.

Er überlebte. Und half mit, dieses Land und sein Haus im niederöste­rreichisch­en Retz aufzubauen. Mit seinen eigenen Händen. „ Du musst die Welt begreifen“, im wörtlichen Sinne: angreifen! Das tat er sein Leben lang, am liebsten war ihm das Holz, mit dem er bis ins hohe Alter kleine Kunstwerke schuf! Und der Teig, der bleibt für den gelernten Bäcker bis heute „ sein“Material! Striezel, Kipferln, Krapfen, nirgendwo auf der Welt werden die so schmecken wie aus Opa Riffers Backstube.

Heute feiert er seinen 95. Geburtstag! Was für ein Leben! In Bescheiden­heit, Demut und menschlich­er Größe. Was kann man zum 95er schenken? „ Wenn du erkennst, dass es dir an nichts fehlt, gehört dir die ganze Welt!“( Laotse). Wie schön, wenn man so lebt!

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