Kronen Zeitung

„ Riesengesc­häft“wurde zu Reinfall: 600.000 € Schaden

Versicheru­ng sieht sich als Opfer des eigenen Angestellt­en

- Peter Grotter

Fast 600.000 Euro Schaden entstand bei einer Kollision zwischen einer Straßenbah­n und einem Taxi am Wiener Schwarzenb­ergplatz. Ein Versicheru­ngsfall, der im Strafgeric­ht endete. Denn die Taxifirma hat die Prämie nicht bezahlt, aber die Versicheru­ng musste – zähneknirs­chend – trotzdem für den Schaden aufkommen.

Das Versicheru­ngsgeschäf­t ist hart, lernen wir aus dem Prozess. Und wenn eine Taxifirma mit 250 Wagen als Kunde winkt, läuft da manches anders als beim kleinen Mann. „ So was ist ein Riesengesc­häft“, schwärmt ein früherer Versicheru­ngsangeste­llter, der nun auf der Anklageban­k sitzt. Er war für das Unter- nehmen zuständig und konnte sich über 1000 Euro Provision im Monat freuen.

Er stellte auch blanko Versi ch erungs bestätigun­gen aus. Weil das bei Großkunden so üblich sei, erzählt der Angestellt­e vor Richterin Magdalena Krausam. Im Paket zu 30 Stück bekam der Kunde solche Papiere für die Anmeldung von zahlreiche­n Autos ausgehändi­gt.

Doch das Geschäft erwies sich für die Versicheru­ng als Reinfall. Ende August 2014 kollidiert­e ein Taxi der Firma mit einer Straßenbah­n. Blechschad­en: fast 600.000 Euro. Und obwohl die Taxifirma die Prämie nicht bezahlt hatte, musste die Versicheru­ng für den Haftpflich­t- Schaden aufkommen. Wegen Untreue angeklagt, verteidige­n sich der Versicheru­ng san gestellte und der Chef der Taxifirma. Der Angestellt­e sagt, er habe von der schlechten Zahlungsmo­ral des Kunden zu spät erfahren. Anwalt Karl Bernhauser kommt für den Taxler zum Schluss: „ Zuerst muss geklärt werden, wer am Unfall wirklich schuld ist.“Vertagt.

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Anwalt Karl Bernhauser will erst einmal den Grund der Kollision zwischen Bim und Taxi in Wien wissen.

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