„ Riesengeschäft“wurde zu Reinfall: 600.000 € Schaden
Versicherung sieht sich als Opfer des eigenen Angestellten
Fast 600.000 Euro Schaden entstand bei einer Kollision zwischen einer Straßenbahn und einem Taxi am Wiener Schwarzenbergplatz. Ein Versicherungsfall, der im Strafgericht endete. Denn die Taxifirma hat die Prämie nicht bezahlt, aber die Versicherung musste – zähneknirschend – trotzdem für den Schaden aufkommen.
Das Versicherungsgeschäft ist hart, lernen wir aus dem Prozess. Und wenn eine Taxifirma mit 250 Wagen als Kunde winkt, läuft da manches anders als beim kleinen Mann. „ So was ist ein Riesengeschäft“, schwärmt ein früherer Versicherungsangestellter, der nun auf der Anklagebank sitzt. Er war für das Unter- nehmen zuständig und konnte sich über 1000 Euro Provision im Monat freuen.
Er stellte auch blanko Versi ch erungs bestätigungen aus. Weil das bei Großkunden so üblich sei, erzählt der Angestellte vor Richterin Magdalena Krausam. Im Paket zu 30 Stück bekam der Kunde solche Papiere für die Anmeldung von zahlreichen Autos ausgehändigt.
Doch das Geschäft erwies sich für die Versicherung als Reinfall. Ende August 2014 kollidierte ein Taxi der Firma mit einer Straßenbahn. Blechschaden: fast 600.000 Euro. Und obwohl die Taxifirma die Prämie nicht bezahlt hatte, musste die Versicherung für den Haftpflicht- Schaden aufkommen. Wegen Untreue angeklagt, verteidigen sich der Versicherung san gestellte und der Chef der Taxifirma. Der Angestellte sagt, er habe von der schlechten Zahlungsmoral des Kunden zu spät erfahren. Anwalt Karl Bernhauser kommt für den Taxler zum Schluss: „ Zuerst muss geklärt werden, wer am Unfall wirklich schuld ist.“Vertagt.