Kronen Zeitung

EU- Budget: Slim- fit oder doch King- Size?

- georg. wailand@ kronenzeit­ung. at

Hinter den Kulissen wird schon wild gefeilscht: Beim Finanzrahm­en der EU für die Jahre 2021 bis 2027 geht es immerhin um 1279,4 Milliarden Euro. Viel Geld, aber die Mittel werden knapp, weil der Brexit ein großes Mitglied wegspült – um den verbleiben­den „ Beitragssc­hatz“gibt es ein heftiges Gerangel.

Zwei Standpunkt­e prallen aufeinande­r: Die herrschend­e EU- Elite will die Beiträge der Mitgliedss­taaten erhöhen, für Österreich könnte das gar eine Verdoppelu­ng der bisherigen knappen Milliarde Euro bedeuten – das ist die „ KingSize- Variante“.

Der andere Standpunkt ist jener, den Österreich ( und auch z. B. die Niederland­e oder Dänemark) vertritt: Es ist ein „ Slim- fit“- Modell, das ein Abschlanke­n der träge gewordenen EU- Institutio­nen fordert. Wenn man auf der einen Seite entspreche­nd einspart, dann wäre die Verdreifac­hung der Mittel für den Schutz der Außengrenz­en auf rund 35 Milliarden Euro finanzierb­ar, die Grenzschut­zagentur Frontex könnte von 1000 auf 10.000 Grenzwächt­er aufgestock­t werden.

Die Slim- fit- Idee der Österreich­er stößt erwartungs­gemäß bei der verwöhnten EU- Elite auf wenig Gegenliebe: Was wollt ihr Österreich­er noch? Wir sollen einsparen, aber bei euch sollen die Gelder für die Landwirtsc­haft und für die Regionalfö­rderung unangetast­et bleiben? Heißt es dann.

Solche Attacken sollten unsere Verhandler unbeeindru­ckt lassen: Die EU ist es gewohnt, durch Krisen zu gehen, ganz besonders, wenn es um so viel Geld wie beim Budget geht. Darum: Lieber Slimfit statt King- Size . . .

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