Eine Festung fürdie Parlamentarier
Das Wiener Rathaus ist schon sicher, jetzt wollen auch die Parlamentarier in den Containern auf dem Heldenplatz beschützt werden: Geplant sind entweder 178 Steinbrocken und/ oder bis zu 139 Poller, um Terroristen in Lkw zu stoppen. Die Stadt hätte so die
In Wien sprießen die Poller aus der Erde wie die Pilze – wie extrem teure Pilze. Ob Rathausplatz, Kärntner Straße oder Ballhausplatz, es sind rund 142 Poller in der ganzen Stadt, die verhindern sollen, dass Terroristen mit Lkw in Menschenmengen rasen. Und die Zahl der MetallPfähle könnte sich massiv erhöhen, wenn nicht sogar verdoppeln. Denn die Parlamentarier in den provisorischen Containern auf dem Heldenplatz fühlen sich unsicher.
Es wurden mehrere Alternativen erstellt, wie die Politiker hinter ihren dünnen Wänden weiterhin unbesorgt Österreich- Pläne schmieden können ( Innenminister damals und heute Nationalratspräsident: Wolfgang Sobotka, ÖVP). Schön und günstig ist keiner von ihnen. Da wäre zum Beispiel Plan E07: Demnach würden 139 (!) fixe Poller als eine Art Stahl- Allee rund um die Container und Umgebung aufgestellt, weitere drei Poller wären versenkbar, um die Zufahrt zu ermöglichen. Zum Vergleich: Die 42 Poller plus Baumaßnahmen am Ballhausplatz verschlangen 615.000 Euro. Nach dieser Rechnung würden die Parlaments- Maßnah- men rund 1,8 Millionen Euro kosten. Dann gibt es noch Alternative Natursteine, Plan E09. Da wären es 178 Granitbrocken, die rund um die Container zu einem Steinwall aneinandergereiht werden. Eine hässliche Barrikade, die – wie die Poller auch – nach der Übersiedelung der Politiker ins Parlament keine Funktion mehr hat. „ Eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen“, erklärt Karl- Heinz Grundböck, Sprecher des Parlaments. „ So schnell wie möglich soll mit der Umsetzung begonnen werden. Die klassisch- österreichische Lösung: Ein Poller- Steinbrocken- Mischwald.