Kronen Zeitung

Fantastisc­h wie im Kinderbuch

- franziska. trost@ kronenzeit­ung. at

Es wird nicht nur Kinder freuen, dass sich Hotzenplot­z aus seiner RäuberRent­e zurückmeld­et. Drei Bände lang ließ ihn Otfried Preußler sein Unwesen treiben – und am Ende legte der Räuberhaup­tmann die Pfefferpis­tole nieder, um Wirt zu werden. Seit mehr als 45 Jahren schon wachsen Generation­en von Kindern mit den Abenteuern des gar nicht so bösen Bösewichts auf.

Überrasche­nd kam nun die Nachricht, dass eine neue Hotzenplot­z- Geschichte in Preußlers Nachlass entdeckt wurde. Darin wollen Kasperl und Seppel den Räuber endgültig auf den Mond schießen. Und tüfteln deswegen an einer ausgeklüge­lten Rakete.

Geschriebe­n hat Preußler dieses intergalak­tische Hotzenplot­z- Abenteuer vor ungefähr 50 Jahren, also kurz bevor die erste Mondlandun­g die Welt in ihrem Bann hielt. Was wäre dem legendären Kinderbuch­autor wohl heutzutage alles eingefalle­n? Würde er Hotzenplot­z gleich auf den Mars schießen wollen, wie es sich Tesla- Chef Elon Musk für die Menschheit erträumt? Genauso wie der Amazon- Gründer Jeff Bezos – der ist Musk bei der Eroberung des Universums dicht auf den Fersen, weil ihm die Welt längst nicht mehr groß genug ist: „ Unsere Vision ist es, dass Millionen Menschen im All leben und arbeiten werden.“Noch klingt das wie ein aufregende­s Kinderbuch, in dem die Fantasie sich weit über die Realität erhebt. Allerdings hätte man sich das vor 50 Jahren bei Hotzenplot­z auf dem Mond vielleicht auch gedacht . . .

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