Fantastisch wie im Kinderbuch
Es wird nicht nur Kinder freuen, dass sich Hotzenplotz aus seiner RäuberRente zurückmeldet. Drei Bände lang ließ ihn Otfried Preußler sein Unwesen treiben – und am Ende legte der Räuberhauptmann die Pfefferpistole nieder, um Wirt zu werden. Seit mehr als 45 Jahren schon wachsen Generationen von Kindern mit den Abenteuern des gar nicht so bösen Bösewichts auf.
Überraschend kam nun die Nachricht, dass eine neue Hotzenplotz- Geschichte in Preußlers Nachlass entdeckt wurde. Darin wollen Kasperl und Seppel den Räuber endgültig auf den Mond schießen. Und tüfteln deswegen an einer ausgeklügelten Rakete.
Geschrieben hat Preußler dieses intergalaktische Hotzenplotz- Abenteuer vor ungefähr 50 Jahren, also kurz bevor die erste Mondlandung die Welt in ihrem Bann hielt. Was wäre dem legendären Kinderbuchautor wohl heutzutage alles eingefallen? Würde er Hotzenplotz gleich auf den Mars schießen wollen, wie es sich Tesla- Chef Elon Musk für die Menschheit erträumt? Genauso wie der Amazon- Gründer Jeff Bezos – der ist Musk bei der Eroberung des Universums dicht auf den Fersen, weil ihm die Welt längst nicht mehr groß genug ist: „ Unsere Vision ist es, dass Millionen Menschen im All leben und arbeiten werden.“Noch klingt das wie ein aufregendes Kinderbuch, in dem die Fantasie sich weit über die Realität erhebt. Allerdings hätte man sich das vor 50 Jahren bei Hotzenplotz auf dem Mond vielleicht auch gedacht . . .