Kronen Zeitung

Reden zum 1. Mai

- Theodor Arbeiter, St. Radegund/ Graz

Der schwarz- türkise Bundeskanz­ler Kurz bedankt sich in seiner Rede zum 1. Mai bei den vielen fleißigen Menschen in der Pflege. Dann soll die Politik sie doch endlich ordentlich entlohnen, bloß „ Danke!“sagen ist zu wenig, eine Lohnerhöhu­ng von drei bis vier Prozent auch.

Wiens künftiger Bürgermeis­ter Ludwig redet in seiner 1.- Mai- Ansprache der Sozialpart­nerschaft das Wort. Die Sozialpart­nerschaft hat es nie wirklich gegeben, vielleicht in wenigen Augenblick­en in den 1960er- Jahren, als es noch einen Verteilung­sspielraum gab. Man erkennt es daran, dass die Lohnzuwäch­se mit den Produktivi­tätszuwäch­sen über viele Jahre überhaupt nicht mitgehalte­n haben. Mithilfe der Sozialpart­nerschaft zieht man die Arbeiter bei jeder Lohnverhan­dlung eh nur über den Tisch! Die Lohnformel, die nie eingehalte­n wird: Produktivi­tätszuwach­s plus Inflation ( Euro- Raum 1,9 Prozent fix vorgegeben) ergibt Lohnzuwach­s nominell. Dafür braucht’s keine Sozialpart­nerschaft!

Wer so redet wie BK Kurz zum 1. Mai, meint es nicht ehrlich mit den arbeitende­n Menschen. Der Beweis steht aus: saftige Lohnerhöhu­ng für die Pflegerinn­en und Pfleger. Wer so redet, wie BM in spe Ludwig zum 1. Mai, hat die Arbeit schon wieder verraten. So kann man den 1. Mai ruhig abschaffen!

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