Hoffnungsträger von 94 Millionen
Ägypten – das sind zehn Fuß ballspieler und ein Mohamed Salah Teamchef Hector Cuper warnt vor „ ü bertriebener Euphorie“
Selbst Ägyptens Präsident Abdel- Fattah alSisi schaltete sich zuletzt ein, als ein Streit zwischen dem Fußballverband und Mohamed Salah ausbrach, weil man das Konterfei des Top- Torjägers im Zusammenhang mit einem ( Mobilfunk-) Sponsor abbildete, obwohl Salah bei einem anderen unter Vertrag steht. Und der Staatschef ordnete quasi an, die Angelegenheit im Sinne des Liverpool- Stars zu regeln.
Kein Wunder. Ägyptens Fußball istMoSalah,d er in seiner Heimat längst zum Volksheld Nummer eins avancierte. Bei der Präsidentenwahl erhielt er eine Million ( ungültige) Stimmen. Und sein Gesicht lacht nicht nur von Wer- bungen, sondern praktisch von jeder Hauswand, von Bettwäsche, Kaffeehäferln, Ramadan- Laternen, lebensgroßen Pappfiguren. Weil er einer von ihnen ist, im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen in Ägypten fußballerisch ausgebildet wurde, bevor er erst mit 20 zum FC Basel wechselte.
Salah erzielte fünf der acht ägyptischen Tore einer letztlich souveränen WMQualifikation. Im Schnitt trifft der 25- Jährige, der eine Top- Saison ( bisher 43 Pflichtspieltreffer) mit dem Sieg im ChampionsLeague- Finale gegen Real Madrid krönen will, auch im Team 0,6- mal pro Spiel.
„ Einer wie jeder“
„ Das Besondere an Mo ist, dass er ein Spieler wie jeder andere ist“, lobt Hector Cuper, seit 2015 Teamchef am Nil, seinen Star, dessen Name längst in einem Atemzug mit Messi und Ronaldo genannt wird: „ Er ackert und legt sich ins Zeug wie seine Kollegen, genießt keine Privilegien.“Und trägt doch fast allein die Hoffnung von 94 Millionen Ägyptern, in Russland ins Achtelfinale einzuziehen.