des E- Bike- Booms
„ Kopfverletzungen besonders fatal“
Herr Mildner, gibt es aus Ihrer Erfahrung als Unfallchirurg und Sportmediziner immer mehr Patienten, die nach Unfällen mit E- Bikes versorgt werden müssen?
Leider ja! Alleine durch die höhere Anzahl an Fahrrädern und die steigende Verkehrsdichte nehmen Unfälle zu. Gefährdet sind einerseits Kinder, vor allem Buben – hier allerdings mit konventionellen Fahrrädern und nicht mit E- Bikes –, und die Gruppe der 40- bis 60- Jährigen.
Was sind dabei die häufigsten Verletzungen?
Besonders fatal wirken sich Kopfverletzungen aus – daher sage ich Ja zur Helmpflicht, denn der Sonntagsausflug soll nicht mit einem Leben als Pfle- gefall enden. Weitere typische Verletzungen sind Brüche im Schulter-, Ellbogen- oder Handbereich, gefolgt von Knie- und Hüftverletzungen.
Ist der Fitnesszustand der Patienten oft ungeeignet für die Geschwindigkeiten der E- Bikes?
Ungünstig wirkt sich die Kombination aus langsam sinkender Fitness sowie einer höheren Durchschnittsgeschwindigkeit aus. Man sollte dem aktiv begegnen: einerseits durch Fahrtechnikkurse, andererseits durch Kraft- und Koordinationstraining, da wir im Laufe des Lebens langsam, aber sicher Muskulatur und Trittsicherheit einbüßen.
Wie kann aus Ihrer Sicht das Unfallrisiko gesenkt werden?
Neben den erwähnten Punkten vor allem durch Helme, aber auch durch Protektoren, die ständig weiterentwickelt werden und mittlerweile halbwegs kleidsam aussehen können. Im Vergleich zu früher ist das Helmdesign verbessert.