Wunsch und Wirklichkeit
Technisches Museum: „ Geliebt, gelobt, unerwünscht“
Das Technische Museum Wien, erbaut zu Kaiser Franz Josephs 60- Jahre- Regierungsjubiläum, feiert dieser Tage seinen „ 100er“. Nun zeigt die Schau „ Geliebt – gelobt – unerwünscht“– Thema: Haushaltstechnik – erstmals zahlreiche Exponate aus Sammlungsbeständen ( bis 19. Mai).
Technische Dinge sind mehr als zweckmäßige Mittel: Sie sind Ausdruck dessen, wie wir unsere Lebenswelt gestalten. Umgekehrt prägen sie unsere Handlungen. Wünsche, Erwartungen und Projektionen, aber auch Normierungen und Anpassungen durchziehen die Prozesse, wie Dinge entwickelt und angeeignet werden – so auch im Haushalt.
Mit Haushaltsgeräten werden immer auch Versprechungen in die Welt gesetzt, etwa von Zeit- und Arbeitsersparnis, Sauberkeit oder Komfort. Vielfach unterstützen Namen diese Werbeversprechen: Das Epiliergerät Super Soft Plus lässt die Haarentfernung schmerzfrei erscheinen, die Namen Supermax oder Tornado rücken Staubsauger in die Nähe von quasi unbegrenzten Kräften. Und das Kochen mit Dampfdruck geht nicht nur schnell, sondern „ Rapido“, „ Presto“und „ Turbo“. Firmenprospekte und Gebrauchs- anweisungen bewerben die Vorzüge der Produkte und versuchen, diese als Insignien von Fortschritt und Modernität zu platzieren.
In der Schau kommen Nutzer von Haushaltsge- räten zu Wort. Sie geben Einblick in ihre Erinnerungen zu unerwünschten Geschenken, erleichternden Anschaffungen, enttäuschenden Versprechen und geliebten Wegbegleitern. Zu erfahren ist etwa, welche willkommene Neuheit Kühlschränke darstellten und warum ein Eierkocher als sinnlose Innovation gesehen wird.