Trump will einen Regimewechsel
Er hat es spannend gemacht, der US- Präsident, und als früherer TV- Star liebt er bekanntlich den großen Auftritt. Den hatte er, die ganze Welt hat um 14 Uhr Washingtoner Zeit auf das Weiße Haus geblickt. Und dabei wie befürchtet erfahren müssen, dass die Falken in der amerikanischen Politik nicht lernfähig sind.
Die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran ist für die Hardliner, mit denen Trump sich im Weißen Haus umgeben hat, wohl nur ein erster Schritt, mit dem sie ihrem eigentlichen Ziel näher kommen wollen: einem Regimewechsel im Iran.
Trump schickte seinen neuen Rechtsberater, den frühe- ren New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, vor, der vor iranischstämmigen Amerikanern donnerte: „ Wir haben einen Präsidenten, der knallhart ist, einen Präsidenten, der nicht auf Schwarzmaler hört, und einen Präsidenten, der einem Regimewechsel genauso verpflichtet ist wie wir.“
Das ist eine gefährliche Drohung, die man gar nicht ernst genug nehmen kann. Schon gar nicht, wenn man dazu noch die Aussagen von Israels Premier Netanjahu berücksichtigt, der jüngst sinngemäß erklärt hat, dass er zwar keine militärische Konfrontation mit dem Iran wolle, wenn diese aber notwendig sei, dann „ besser jetzt als später“.
Wenn man nach Afghanistan, Irak oder Libyen blickt, die nach US- Interventionen bis heute im blutigen Chaos versinken, kann man nur hoffen, dass die Amerikaner diesmal doch nicht so weit gehen. So warnte auch Frankreichs Präsident Macron davor, die „ Büchse der Pandora“zu öffnen: „ Es könnte Krieg geben.“