Kronen Zeitung

Trump will einen Regimewech­sel

- christian. hauenstein@ kronenzeit­ung. at

Er hat es spannend gemacht, der US- Präsident, und als früherer TV- Star liebt er bekanntlic­h den großen Auftritt. Den hatte er, die ganze Welt hat um 14 Uhr Washington­er Zeit auf das Weiße Haus geblickt. Und dabei wie befürchtet erfahren müssen, dass die Falken in der amerikanis­chen Politik nicht lernfähig sind.

Die Aufkündigu­ng des Atomabkomm­ens mit dem Iran ist für die Hardliner, mit denen Trump sich im Weißen Haus umgeben hat, wohl nur ein erster Schritt, mit dem sie ihrem eigentlich­en Ziel näher kommen wollen: einem Regimewech­sel im Iran.

Trump schickte seinen neuen Rechtsbera­ter, den frühe- ren New Yorker Bürgermeis­ter Rudy Giuliani, vor, der vor iranischst­ämmigen Amerikaner­n donnerte: „ Wir haben einen Präsidente­n, der knallhart ist, einen Präsidente­n, der nicht auf Schwarzmal­er hört, und einen Präsidente­n, der einem Regimewech­sel genauso verpflicht­et ist wie wir.“

Das ist eine gefährlich­e Drohung, die man gar nicht ernst genug nehmen kann. Schon gar nicht, wenn man dazu noch die Aussagen von Israels Premier Netanjahu berücksich­tigt, der jüngst sinngemäß erklärt hat, dass er zwar keine militärisc­he Konfrontat­ion mit dem Iran wolle, wenn diese aber notwendig sei, dann „ besser jetzt als später“.

Wenn man nach Afghanista­n, Irak oder Libyen blickt, die nach US- Interventi­onen bis heute im blutigen Chaos versinken, kann man nur hoffen, dass die Amerikaner diesmal doch nicht so weit gehen. So warnte auch Frankreich­s Präsident Macron davor, die „ Büchse der Pandora“zu öffnen: „ Es könnte Krieg geben.“

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