Stift soll Entschädigung zahlen
Kremsmünster ( OÖ): Missbrauchter Ex- Schüler ( 42) fordert jetzt 100.000 Euro
Keine Ruhe um die Missbrauchsfälle im Stift Kremsmünster ( OÖ): Eines der Opfer des 2013 zu 12 Jahren Haft verurteilten Ex- Ordensmannes August Mandorfer klagt nun Schadenersatz bei Gericht ein. Das Stift Kremsmünster lehnte bisher Verantwortung und Zahlungen für die Folgen der Schandtaten ab.
Pater Alfons hatte über 30 Jahre lang Schüler des Stiftsinternates sexuell missbraucht und sadistisch verprügelt. Im Prozess war sogar von Züchtigungen mit dem Ochsenziemer die Rede. Derzeit verbüßt er seine 12- jährige Haftstrafe.
Eines seiner Opfer, inzwischen 42 Jahre alt, zieht nun vor Gericht. Und klagt das Stift Kremsmünster auf 60.000 Euro Schadenersatz und 40.000 Euro Verdienstentgang. Untermauert wird seine Klage durch Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner, die eine posttraumatische Belastungsstörung und eine durch den Missbrauch ausgelöste Borderline- Störung diagnostiziert, wodurch er sein Studium erst mit Verzögerung antreten konnte.
Dem Stift Kremsmünster wirft das Opfer vor, es würde sich aus der Verantwortung stehlen. Auf Anfrage der „ Krone“nahm Abt Ambros Ebhart schriftlich Stellung: „ Als 2010 Vorwürfe bekannt wurden, ehemalige Lehrer . . . hätten körperliche und sexuelle Gewalt aus- geübt, haben wir sofort gehandelt . . .“Zum ersten Verhandlungstermin allerdings schickte das Stift nur seinen Anwalt. Er vertrat die Meinung, dass die Ansprüche verjährt sind. Im Juni wird weiterverhandelt.