Keine reine Männersache mehr
Nach Abgang von Matthias Strolz: Beate Meinl- Reisinger wird NEOS übernehmen
Die NEOS sind nach dem Abgang ihres Gründers, Aushängeschilds und Masterminds Matthias Strolz auf der Suche nach einer Zukunft. Die neue pinke Parteispitze wird im Juni gewählt – und diese wird nun weiblich. Die Wiener Klubchefin Beate Meinl- Reisinger ( 40) soll die NEOS übernehmen.
Sie galt bereits seit Montagmittag, seit dem Rücktritt von Matthias Strolz, als große Favoritin auf den Posten als neue Parteichefin. Und sie wird es nun auch. Beate Meinl- Reisinger ist derzeit stellvertretende Vorsitzende auf Bundesebene und Wiener Chefin der NEOS. Wie so viele bei den Pinken war auch die 40- Jährige einst bei der ÖVP engagiert, kehrte den Schwarzen aber im Jahr 2012 den Rücken.
Die Vorentscheidung über die Nachfolge von Matthias Strolz ist bereits gestern gefallen. Der scheidende Parteichef sprach sich ganz klar für Meinl- Reisinger aus. „ Ja, sie ist meine Favoritin. Ich habe das klare Bild, dass sie die größte Kraft hat, die Nachfolge optimal anzugehen“, so Strolz. Am Abend schließlich bestätigte Beate Meinl- Reisinger ihre Kandidatur.
Der Salzburger Spitzenkandidat und Gastronom Sepp Schellhorn hatte sich davor selbst aus dem Rennen genommen. Er sei „ in Salzburg sehr beschäftigt“, außerdem sei der Chefposten „ eine Nummer zu steil für mich“, so Schellhorn im Ö1„ Morgenjournal“.
Mit Beate Meinl- Reisinger ist die Führung der heimischen Parteien keine reine Männersache mehr. Leicht wird sie es nicht haben, denn die NEOS waren – so wie Kleinparteien prinzipiell – sehr auf den Gründer zugeschnitten. Matthias Strolz war die laute Stimme der Pinken, er war unangepasst, verfolgte seine Ziele mit großer Leidenschaft. Nun ging er, weil er es konnte. Das brachte ihm großen Respekt ein, auch von den politischen Gegnern.
Bedingt durch die Tatsache einer langen Wahlpause bekommt Meinl- Reisinger eine Schonfrist. Sie wird sie brauchen.