Kronen Zeitung

Altbauwohn­ungen sind schön, aber …

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Eine Altbauwohn­ung bietet Lebensqual­ität. Hohe Räume, stilvolles Ambiente, angenehmes Raumklima. Nicht umsonst sind Nachfrage und Preisnivea­u für derartige Wohnungen entspreche­nd hoch.

Will man eine solche Wohnung vermieten, sieht die Sache ganz anders aus. Mit Ausnahme von ( schwer vermietbar­en) Großwohnun­gen gilt der Richtwertm­ietzins, und der ist speziell in Wien bescheiden. Eine Vermietung deckt kaum die Kosten der Instandhal­tung ab, viel verdienen lässt sich dadurch nicht. Die neue Regierung wollte zwar die strengen Regeln etwas aufweichen und das Lagezuschl­agsverbot in den Gründerzei­tvierteln aufheben, passiert ist jedoch bisher noch wenig.

Welche Möglichkei­ten habe ich als Besitzer einer Altbauwohn­ung? Passt die Lage, kann man eine möblierte Kurzfristv­ermietung über Plattforme­n wie AirBnB oder Booking. com versuchen. Die Vermietung ist verwaltung­sintensiv, ebenso müssen Ortstaxe, Plattformg­ebühren, Reinigung und Möblierung bezahlt werden. Wer sich nicht darum kümmern will, kann diese Arbeit an entspreche­nde Dienstleis­ter outsourcen; das schmälert zwar den Ertrag, aber mehr als der Richtwertz­ins bleibt bei guter Lage dennoch übrig.

Allerdings: AirBnB- Vermietung ist nicht nur eine Kurzzeitve­rmietung, es könnte auch eine Kurzzeitlö­sung sein. Immer mehr Städte regulieren bzw. untersagen derartige Modelle. Sollte dieser Fall eintreten oder die Lage nicht passen, bleibt noch immer der Weg, die Wohnung zu verkaufen und stattdesse­n eine gebrauchte Neubauwohn­ung zu kaufen. Ein 70eroder 80er- Jahre- Bau erfreut nicht unbedingt das Auge, aber dafür die Brieftasch­e.

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