Mit Geist von 1998 zum Titel
Frankreich- Trainer Deschamps spielte in jenem Team, das vor 20 Jahren bei der Heim- WM triumphierte Nun wollen Griezmann, Lloris und Co. wie ihre großen Vorbilder endlich wieder die Troph, e erobern
Wir werden versuchen, Geschichte zu schreiben“, sagt Stürmerstar Antoine Griezmann. „ So wie damals . . .“
WM- Finale 1998. Stade de France, die Franzosen schlagen Brasilien mit 3: 0, krönen sich damit just beim Heim- Turnier erstmals zum Weltmeister.
Nun, 20 Jahre später, soll endlich wieder der WMPokal her. Und das mit dem Geist der 98er- Mannschaft. „ Sie hat tatsächlich einen großen Einfluss auf die jetzige Generation“, verrät Kapitän und Tormann Hugo Lloris, „ auch wir setzen auf Teamgeist, haben zudem viel individuelle Qualität.“Und noch dazu mit Didier Deschamps die damalige Arbeitsbiene – an der Seite des genialen Zinédine Zidane – als Trainer.
Und „ DD“, der Frankreich seit seiner Übernahme 2012 kontinuierlich entwickelte, zuletzt bei der Heim- EM 2016 erst im Finale an Portugal scheiterte, ist sich des Potenzials in seiner Mannschaft bewusst. „ Ich habe viele gute Spieler. Das ist bei der Selektion nicht immer leicht“, so der 49- jährige Welt-, Europameister und ChampionsLeague- Sieger vor der Nominierung des vorläufigen WM- Kaders am Donnerstag. „ Aber ich werde mich sicher nicht beschweren, sondern mit Freude möglichst viele von all den guten Spielern in den Kader holen und sie auch aufstellen.“
Star- Auflauf ohne Ende
Ein Auszug gefällig? Da wären besagter Griezmann ( Atlético), Kylian Mbappé ( PSG) oder Ousmane Dembélé ( Barça) im schnellen Angriff. Paul Pogba ( ManUnited) N’Golo Kanté ( Chelsea) und Corentin Tolisso ( Bayern) im Mittelfeld. Raphaël Varane ( Real) oder Samuel Umtiti ( Barça) in der Innenverteidigung – und nicht zuletzt Kapitän Lloris ( Tottenham) im Tor.
„ Oh, là là“, schnalzen da selbst die anspruchsvollen französischen Fans nur so mit der Zunge. Dass sich die Öffentlichkeit samt Napoléon- Motto „ Impossible n’est pas français“(„ Geht nicht, gibt’s bei uns nicht“) längst nach einem Titel sehnt, weiß auch Trainer Deschamps. Trotzdem warnt er vor Übermut: „ Manche vergessen, dass wir schon in der Vorrunde die auf dem Papier ausgeglichenste Gruppe haben. Denn abgesehen von Australien sind alle unter den Top12 der Weltrangliste.“
Für Griezmann, der schon am Mittwoch im Finale der Europa- League just gegen Salzburg- Bezwinger Marseille seinen ersten ( Klub-)Titel in dieser Saison holen kann, steht gut einen Monat vor Frankreichs WM- Auftakt gegen die „ Socceroos“fest: „ Wird nicht leicht. Wir haben nicht so viel Routine wie Spanien oder Deutschland. Aber wir wollen ganz oben stehen.“
Um Geschichte zu schreiben. Wie all ihre Vorbilder vor 20 Jahren.