Conny Bischofberger beim US- Botschafter
Der neue US- Botschafter in Österreich, Trevor Traina ( 50), spricht über Kindheitserinnerungen an Wien, Blüten- Mosaike von Klimt, sein Naheverhältnis zur „ First Family“und den amerikanischen Traum.
Die Residenz des amerikanischen Botschafters in Wien- Hietzing. Security- Check, bitte Pässe abgeben! Eine Treppe führt an Blumengärten vorbei zur Bauhaus- Villa mit Park und Pool. Trevor Traina und seine Frau stehen zwischen US- und EU- Flagge vor einer Treppe, ein altes Foto in einem silbernen Rahmen zeigt Trevors Großeltern an genau derselben Stelle. „ Es ist ein bisschen wie eine Heimkehr“, sagt Traina, der schon als Kind in diesem Haus gespielt hat.
Herr Botschafter, so lange hat es noch nie gedauert, bis die USA einen Vertreter nach Österreich entsandt haben. Stand es vielleicht auf der Prioritätenliste Ihres Präsidenten nicht ganz oben?
Ob Sie es glauben oder nicht, aber in meinem Fall ist es sogar sehr schnell gegangen. Auch weil die Entscheidung einstimmig war – jeder Demokrat, jeder Re- publikaner hat für mich gestimmt. Viele andere Länder warten noch immer auf einen Botschafter. Es ist einfach ein langes Prozedere, beginnend mit der Vorauswahl, gefolgt von der Anhörung vor dem Senat und der Abstimmung. Der Präsident weiß sehr wohl, dass Österreich eine Schlüsselstelle zu einem großen Teil von Europa ist, ein Standort multilateraler Diplomatie. Ich denke, Österreich ist sogar der Geburtsort der Diplomatie.
Sehen Sie sich als Überraschungskandidat? Eigentlich hätte doch der „ Sound of Music“- Fan Patrick Park Botschafter werden sollen…
Ich war der einzige nominierte Kandidat, und ich könnte gar nicht glücklicher sein.
Wir sitzen im Raum, in dem einst John F. Kennedy mit Kreml- Chef Nikita Chruschtschow Friedensgespräche geführt hat und Liz Taylor eine ihrer Verlobungen bekannt gegeben hat. Das Ehepaar Traina hat die Wände mit Blüten- Mosaiken von Gustav Klimt bemalen lassen. Der Botschafter trägt „ Casual“– Levis- Jeans und ein dunkelblaues Hemd.
Wenn man Ihren Lebenslauf liest, passen Sie – philanthropisch, kunstbeflissen, gebildet, elegant – eigentlich gar nicht zum Image des USPräsidenten. Warum hat er Sie ausgewählt?
Ich bin wie er Unternehmer, und Sie haben recht, ich habe viele Interessen. Aber mein primärer Fokus liegt auf Wirtschaft und Technologie. Ich habe bereits sehr viele Verbindungen zu Ös- terreich, und natürlich war auch bekannt, dass bereits mein Großvater US- Botschafter in Österreich war.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Donald Trump? Sind sie „ best friends“?
Ich bin seit meiner Kindheit mit Ivanka Trump befreundet, der Tochter des Präsidenten. Durch sie kenne ich die „ First Family“und habe großen Respekt vor dem Präsidenten und seinem Fokus auf Wirtschaft. Er ist eine Führungspersönlichkeit, die mich als Unternehmer sehr anspricht.
In „ Fire and Fury“, der unautorisierten und nicht gerade schmeichelhaften Trump-
Gott wollte, dass unsere Länder befreundet sind, denn er gab Österreich die besten Weißweine und Amerika die besten Rotweine.