Streit auf dem Rücken der Kinder
Es geht um Ausbau der Kinderbetreuung Zähe Verhandlungen mit dem Bund Höhere Kofinanzierung durch die Länder Bestes Angebot in der Bundeshauptstadt 15a- Vereinbarung läuft im August aus
Jason freut sich wie jeden Morgen auf seinen Kindergarten. Obwohl der Knirps erst zwei Jahre alt ist, hat er sich schnell eingelebt. Mama Nicole B. weiß, dass ihr Sprössling in der städtischen Betreuungs- einrichtung in der LaaerBerg- Straße in Wien- Favoriten bestens aufgehoben ist. Mit gutem Gewissen geht die 34- Jährige zur Arbeit. Jede berufstätige Mutter weiß, es fällt schwer, seinen Nachwuchs fremden Hän- den anzuvertrauen. Auch Jasons große Schwester war an diesem Standort.
„ Wichtig war mir, dass meine Kinder viel Bewegung bekommen. Der Garten hier bietet ihnen viele Möglichkeiten“, so die Mutter. Und für das, was Jason alles geboten bekommt, ist der Preis wirklich sehr gut. Familie B. zahlt nur den Essensbeitrag, 65,35 Euro pro Monat. Außerdem ist Jasons Kindergarten fast immer geöffnet. Bei der Kinderbetreuung hat Wien österreichweit die Nase vorn. Die Bundeshauptstadt bietet die höchste Betreuungsquote bei den unter 3- Jährigen, die längsten Öffnungszeiten und die wenigsten Schließtage.
So öffnen mehr als die Hälfte der Betreuungseinrichtungen schon vor 7 Uhr. Zwei Drittel haben zehn und mehr Stunden am Tag geöffnet – österreichweit ist es nur ein Drittel. Dabei stehen die Kindergärten auch in Ferienzeiten zur Verfügung. In Wien besuchen 44,97 Prozent der 0- bis 3- Jährigen einen Kindergarten.
Wien ist damit in Österreich nach wie vor das einzige Bundesland, welches das sogenannte „ BarcelonaZiel“der EU nicht nur erfüllt, sondern weit übertrifft: Diese EU- Vorgabe sieht vor, dass für mindestens 33 Prozent der unter 3- Jährigen Plätze vorhanden sein müssen. In Oberösterreich liegt die
Betreu-
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind dieser Regierung offenbar kein besonderes Anliegen. Wir wollen das zweite Gratiskindergartenjahr. Familiensprecherin Birgit Sandler ( SPÖ)
Ich bin gespannt, was dieser Regierung die Kleinsten wert sind. Hier müssen wir investieren und Kindergärten endlich als Bildungseinrichtungen begreifen. NEOS- Obmann Matthias Strolz
ungsquote bei dieser Gruppe bei nur 15,4 Prozent. Bei den Größeren ist die Versorgung so gut wie flächendeckend.
Die 15a- Vereinbarungen zum Pflichtkindergarten und der sprachlichen Frühförderung laufen mit August 2018 aus, bis heute gibt es noch keine konkreten Vorschläge seitens des Bundes, wie es weitergehen soll, bedauern die zuständigen Landesräte aus Wien, dem Burgenland und der Steiermark ( siehe Daten und Fakten).