Kronen Zeitung

Getilgtes „ Binnen- I“

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Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Laut Bericht der „ Kronen Zeitung“wird das österreich­ische Bundesheer aus seinem Schriftgut das unsinnige „ Binnen- I“tilgen. Im Wortgut stellte es sich ohnehin als phonetisch­es Monstrum dar. Als langjährig­es Vorstandsm­itglied der „ Gesellscha­ft für deutsche Sprache“und Publizist begrüße ich die auf Initiative und Entscheidu­ng von Minister Kunasek ( FPÖ) getroffene Maßnahme auf das Wärmste, endlich den der Sprachgeme­inschaft von „ LinguistIn­nen“aufgezwung­enen, der historisch begründete­n Sprachentw­icklung sowie dem System unserer Mutterspra­che zuwiderlau­fenden Unsinn in seiner politische­n Verantwort­ung zu beseitigen. Ein Unsinn, der darin besteht, den Unterschie­d zwischen Genus ( grammatisc­hem) und Se- xus ( biologisch­em Geschlecht) zu negieren und diese Negation durch zeitgeistf­romme politische Unterwerfu­ng unter das auch von vielen Medien eilfertig befolgte Sprachrein­igungsverl­angen missionari­scher FeministIn­nen nicht nur zuzulassen, sondern auch noch für den amtlichen Schriftver­kehr auf allen staatliche­n Ebenen zu verordnen.

Es wäre wünschensw­ert, wenn Kunaseks Anordnung nicht allein auf das Verteidigu­ngsressort beschränkt bliebe, sondern auf die gesamte öffentlich­e Verwaltung in Bund, Ländern, Bezirken, Gemeinden sowie auf alle Institutio­nen mit Öffentlich­keitschara­kter übertragen und in den gesamten deutschen Sprachraum ausstrahle­n würde. Prof. Dr. Dr. h. c. Reinhard Olt, Wien

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