Fatales Vakuum
International ist er sehr angesehen, war zweimal Kommissar bei der Biennale von Venedig usw. 2012 übernahm Nicolaus Schafhausen die Kunsthalle der Stadt Wien nach Gerald Matt, den der inzwischen zurückgetretene Kulturstadtrat Andreas Mailath- Pokorny fallen gelassen hat, obwohl ihm nie Unregelmäßigkeiten nachgewiesen wurden.
Mit 31. März ist Schafhausen – wie gemeldet – zurückgetreten. Seine Argumente: „ In der derzeitigen nationalistischen Politik in Österreich . . . sehe ich die Wirkungsmächtigkeit von Kulturinstitutionen wie der Kunsthalle Wien für die Zukunft in Frage gestellt!“Oder wollte er nach den Vorwürfen 2016, er mache Feinschmecker- Ausstellungen, einen Schlussstrich ziehen? Gerüchteweise hörte man aber auch, er sehe seinen Abgang als „ Einstandsgeschenk an Wiens neue Kul- turstadträtin Veronica KaupHasler“, die Mailath- Pokorny nach 17 nicht unbedingt ruhmreichen Jahren ablöste.
In der Wiener Kunstszene dürften in den kommenden Jahren heftige Intrigen, Tau- ziehen und ( Kultur-) Polit- Gerangel drohen. Denn: Bei Eike Schmidt, dem sehr übereilt von Ex- Kulturminister Thomas Drozda bestellten Nachfolger von Sabine Haag im „ Kunsthistorischen“, fragen sich viele, ob er den Posten wirklich antritt? Wer folgt im mumok 2020, wenn Karola Kraus’ Vertrag ausläuft? Und was hat die neue Kulturstadträtin mit Problembereichen wie dem Wien Museum oder den Wiener Festwochen vor?
Ein fatales Vakuum. Wiens Museumslandschaft könnte da bei Polit- Spielen international einigen Schaden nehmen!