Kronen Zeitung

K langskulpt­uren!

Philharmon­iker, Eschenbach: Bruckner

- AN

Wolfgang Rihm zählt zu den profiliert­esten Komponiste­n unserer Zeit: Sein Werkkatalo­g umfasst an die 400 Kompositio­nen, als Lehrer und Kompositio­nsKonstant­e prägt er die Musikwelt. Beim „ Philharmon­ischen“im Musikverei­n spielte man sein „ Spiegel und Fluss“. Dirigent: Christoph Eschenbach.

„ Spiegel und Fluss“: Das ist ein Werk, „ das Vergehen und Fließen von Zeit vors Gehör“bringt, so der Komponist. Ein musikalisc­hes Stillleben, das über Vergänglic­hkeit und Verrinnen des Moments sinniert. Was mit schlichtem Pochen beginnt, entwickelt sich zum magischen Klangraum. Fer- ne und Nähe, Erinnerung und Gegenwart. In feiner Auflösung erklingt diese Musik unter Christoph Eschenbach. Kein Wunder, weiß man doch, mit welcher künstleris­cher Sensibilit­ät der Dirigent sich Werken nähert, und wie er das großartige Instrument der Wiener Philharmon­iker, stets auf klangliche Plastik bedacht, führt.

Ohne Pause geht es dann mit Bruckners „ Erster“weiter: Ein philharmon­isches Heimspiel! Eschenbach findet, inszeniert das Werk nicht, er musiziert es organisch, ganz am Puls der Musik. Was immer in die Symphonie hineininte­rpretiert wurde – von Bruckners Verliebthe­it bis zur Dämonie – fällt hier nicht ins Gewicht. Denn Eschenbach und die „ Wiener“verlieren sich nicht in Grübeleien, sondern bringen eine in jeder Phrase schlüssige Wiedergabe. Die gefällt, überzeugt, interessie­rt und mitreißt!

 ??  ?? Rihm, Bruckner: Eschenbach
Rihm, Bruckner: Eschenbach

Newspapers in German

Newspapers from Austria