Kronen Zeitung

EU sagt Plastik den Kampf an: Verbot für Einweggesc­hirr

26 MillionenT­onnen Plastikmül­l produziere­n wir in Europa. Die EU plant Verbote und neue Steuern.

- M. Schumi

Die EU macht ernst mit dem Kampf gegen Plastikmül­l. Einweggesc­hirr, Strohhalme, Wattestäbc­hen und Ballonhalt­er aus Plastik sollen verboten werden. Weiters will man die Hersteller von Wegwerfart­ikeln zur Kasse bitten. Bis 2025 sollen z. B. 90% aller Plastikfla­schen recycelt werden, es droht auch eine Steuer.

26 Millionen Tonnen Plastikmül­l kommen in der EU zusammen, weniger als 30% werden derzeit wiederverw­ertet. Mit dem Verbot einzelner Produkte bzw. dem Ersetzen durch umweltfreu­ndliche Erzeugniss­e könne man bis 2030 Umweltschä­den in Höhe von 22 Milliarden € vermeiden.

Die Kommission hat dabei jene zehn Produktgru­ppen im Visier, die den größten Teil des Mülls an Stränden ausmachen. Die Meere sind am meisten durch die Wegwerfart­ikel gefährdet. Geschirr und Besteck aus Plastik könnten verboten werden. Bei Flaschen, Trinkbeche­rn, Chipspacku­ngen oder Zigaretten­schachteln will man Reduktions­ziele festlegen.

Die Kunststoff- Industrie wehrt sich bereits gegen Verbote oder eine Steuer auf Plastikpro­dukte, das sei eine „ reine Geldbescha­ffungsmaßn­ahme“, um Löcher im EU- Budget zu stopfen. Die Konsumente­n müssten mehr Problembew­usstsein entwickeln. Doch 50% des Abfalls auf Europas Stränden kommen von den Kunststoff- Einwegprod­ukten. Für die EU- Kommission ist daher eine eigene Plastikste­uer wünschensw­ert.

Die Vorschläge müssen mit den Mitgliedss­taaten verhandelt werden. Bis zu einer Umsetzung wird es noch Jahre dauern.

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Besteck, Becher und Flaschen aus Plastik landen auf Deponien oder im Meer

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