Einfach nur noch wurscht
Es ist schon ein ganz besonderes und noch dazu unwürdiges Schauspiel, das die Liste Pilz in den vergangenen Tagen da abliefert. „ Jetzt ist der Weg frei – zurück ins Parlament“, schrieb Peter Pilz auf Facebook, nachdem die Staatsanwaltschaft alle Ermittlungen gegen den ehemaligen Grünen eingestellt hatte. Falsch, der Weg ist nicht frei. Denn es will niemand Platz machen.
So weit, so verständlich. Denn der Druck, dass ausgerechnet eine Frau für Peter Pilz auf ihr Nationalratsmandat verzichtet, ist groß. Aber wie multipliziert man die Peinlichkeit eines internen Streits und sorgt für maximalen Schaden? Genau, indem man den Zwist öffentlich austrägt. Am besten in allen Einzelheiten, schmutzigen Details und persönlichen Befindlichkeiten.
So dürfen wir auf Facebook und Twitter einen offenen Schlagabtausch zwischen den Parteimitgliedern, von denen niemand auf die 8755,80 Euro Gehalt für einen Nationalratsabgeordneten verzichten will, verfolgen. Eine unterhaltsame Schlammschlacht, die im Untergang, der ohnehin bedeutungslosen Truppe mündet.
Mittlerweile ist es völlig egal, ob Peter Pilz wieder zurückkehrt, es ist egal, wer wie und wann genötigt wird, für den Parteigründer seinen Platz zu räumen. Es ist egal, wer Peter Kolba als Klubobmann nachfolgt. Es ist auch egal, was die Damen und Herren, die gern eine politische Bewegung wären, noch sagen.
Die gesamte Liste Pilz ist einfach nur noch wurscht.