Casinos: Rettung vorm Ausverkauf
Hinter den Kulissen fliegen bei den Casinos Austria die Fetzen: Hatten sich die tschechischen Milliardäre anfangs freundlich „ eingekauft“, so versuchten sie in der Folge die Machtstrukturen ziemlich brutal zu ihren Gunsten zu verändern. Der von ihnen eingesetzte TopManager ist inzwischen so ziemlich mit allen zerstritten, vom Betriebsrat über die Mitarbeiter bis hin zu den Partnern ( zuletzt ein Konflikt mit den Trafikanten), Casino- Direktoren, die eine eigene Meinung äußern, droht das Karriereende oder eine Versetzung ins Ausland. „ So mies war die Stimmung in unserer Firma noch nie“, kommentiert ein Manager die aktuelle Lage.
Dabei sind die Casinos Austria mit den Lotterien ein extrem wichtiger Steuerzahler mit mehr als 600 Millionen Euro im Jahr, ein Sport- und Kultursponsor und eine Tourismus- Attraktion. Wenn da die Mehrheit an ausländische Eigentümer geht, steht vieles in Frage.
Erfreulich, dass Finanzminister Löger und Bundeskanzler Kurz den Ernst der Lage inzwischen erkannt haben. Daher drängt sich auf, dass es einen Wechsel an der Casino- Spitze gibt, mit Bettina Glatz- Kremsner steht eine heimische Managerin parat, die sich seit 30 Jahren bewährt. Und warum sollte es nicht eine rotweiß- rote Allianz zwischen den Casino- Miteigentümern Republik Österreich und der Novomatic geben? Das würde Sicherheit für die Zukunft bieten – auch für die Tschechen, die in der Rolle eines wichtigen, aber nicht dominanten Aktionärs verblieben . . .