Kronen Zeitung

Die eiserne Bestie sucht neue Helden

Es ist Zeit, richtig Staub zu fressen! Von heute bis Sonntag steigt das legendäre Erzbergrod­eo 2000 waghalsige „ Benzin- Brüder“nehmen vor 50.000 Fans den brutalen Kampf mit den extremen Steilhänge­n auf

- Georg Kallinger

Wir stehen hier alle unter Strom – der Berg lebt, das macht’s nicht einfacher!“, brüllt Karl Katoch ins Telefon. Dass man den Erfinder des Erzbergrod­eos dieser Tage in einer ruhigen Minute erwischt, kann man ausschließ­en. Während des Gesprächs richtet er mit seinem 800 Mann starken Team gerade Sicherheit­szonen ein, verlegt Glasfaserk­abel für die TV- Produktion und steht mit der Bergrettun­g in Kontakt. Kurzum: Er macht den Erzberg „ rodeo- fit“. „ Das Rodeo kennen sie sogar in Las Vegas.“In einer Umfrage wussten zwei Drittel der Befragten nicht, dass am Erzberg noch Erz abgebaut wird. Das Rodeo kannten indes alle . . .

Von heute bis Sonntag, wenn 50.000 Fans das verschlafe­ne Eisenerz aufwecken und 2000 Offroader den Bergarbeit­ern die Show stehlen, werden Helden produziert. Der Wiener Katoch, ein ehemaliger SuperbikeW­M- Fahrer und Rallye- Pilot, hat die waghalsige­n Biker am Berg alle erlebt – einmal versuchte sogar Formel- 1- Star Räikkönen sein Glück. „ Wir haben hier eine neue Sportart kreiert. Den Enduro- Weltmeiste­r kennt auf der Welt keiner, den Erzberg- Sieger aber schon.“

Welche Anziehungs­kraft der Berg ausübt, sieht man daran, dass einer wie DakarSiege­r Matthias Walkner ins Schwärmen gerät. „ Die Dakar verfolgen vier Millionen, es ist nicht leicht, dass einen da noch was begeistert. Aber wie das Rodeo die EnduroSzen­e bewegt, ist Wahnsinn!“Heuer will’s Walkner wissen, 2017 war er Dritter im Prolog.

Newspapers in German

Newspapers from Austria