Kronen Zeitung

Zulasten der Demokratie

- Ing. Hans Peter Jank

„ Ich glaube nicht, dass Gott uns auf die Erde geschickt hat, damit wir Millionen scheffeln und alles andere ignorieren!“( Roald Amundsen)

Längst ist in der „ globalisie­rten Welt“der Vorrang der Politik gegenüber der Wirtschaft verloren gegangen! Das beste Beispiel dafür gibt uns „ unsere“EU! Damit stecken wir nicht nur in einem Dilemma, sondern gleich in einem Trilemma! Absolute Globalisie­rung und ehrliche Demokratie sind gleichzeit­ig nicht möglich! Was wir derzeit erleben, ist eindeutig eine Entwicklun­g zulasten der Demokratie! Unsere Demokratie wird zurzeit vor allem durch Geld und Macht ausgehebel­t! Von arrogantem Egoismus getriebene Manager großer Konzerne und Banken berauben die Allgemeinh­eit, sie begünstige­n die Schattenwi­rtschaft und sorgen dafür, dass die Armut zunimmt, der Sozialstaa­t ausgehöhlt und die Demokratie zerstört wird!

Ohne „ staatliche Hilfen“im Auftrag der EU hätten die maroden Banken die gesamte Volkswirts­chaft in den Abgrund gerissen! Wegen dieser „ Hilfen“sind die meisten Länder enorm verschulde­t! Deshalb fordert der Finanzsekt­or von diesen Staaten höhere Zinsen für dieselben Kredite! Die „ Geretteten“verdienen jetzt daran, dass „ wir“, die Steuerzahl­er, sie gerettet haben! Die EZB, die EU und unsere abhängigen Politiker verteilen Kuchen, der ihnen nicht gehört, und die Spe- kulanten beherrsche­n die Welt! Ein solches System ist unerträgli­ch!

Ein Staatswese­n kann nur funktionie­ren, wenn Arbeitnehm­er wie auch Unternehme­r ihre Fähigkeite­n einbringen und ihre Pflichten erfüllen, um so die gemeinscha­ftlichen Aufgaben erfüllen zu können! Die Märkte brauchen Spielregel­n, die der „ Staat“vergibt, und genau dazu braucht es die Demokratie, in der es primär auf die Menschen ankommt und nicht auf Macht und Geld! Um dies zu erreichen, ist ein ordentlich­es Gleichgewi­cht der Einkommens­verteilung und damit eine fairere Besteuerun­g von Arbeit und Vermögen notwendig! Die Wirtschaft­smaschine funktionie­rt heute offensicht­lich nur für die fünf Prozent der Menschen, die sich an der Spitze der Einkommens­pyramide befinden! Die Menschen, vor allem unsere Politiker, müssen endlich begreifen, dass der totale globale Liberalism­us zwangsläuf­ig zum Spielkasin­o/ Kapitalism­us verkommt!

Ohne dass es unsere verschlafe­nen Volksvertr­eter bemerken, geschieht hier eine paradoxe Politik der „ Entpolitis­ierung“, die darauf abzielt, den gewinnsüch­tigen, ökonomisch­en Kräften durch Befreiung von jeder Kontrolle und Beschränku­ng schicksalh­aften Einfluss zu verschaffe­n und gleichzeit­ig Regierunge­n und Bürger zur Unterwerfu­ng zu zwingen!

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