Gipfeltreffen auf der „ Insel des Todes“
Die Insel hat eine dunkle Geschichte. Sie war während des Zweiten Weltkrieges als japanisches Kriegsgefangenenlager für britische und australische Soldaten genutzt worden, die sich 1942 den Japanern bei der Einnahme des britischen Stützpunktes Singapur ergeben hatten.
Gefangenenlager, Massenexekutionen
Die Insel war auch Schauplatz von japanischen Massenexekutionen an in Singapur lebenden Chinesen, denen antijapanisches Verhalten vorgeworfen worden war.
Übernachten werden Trump und Kim nicht im „ Capella“, sondern auf dem Festland. Der Ameri- kaner geht ins Shangri- La, wo US- Präsidenten traditionell absteigen. Kim ist – nach allem, was man weiß – vermutlich im St. Regis untergebracht.
Nordkorea will sich Gipfel zahlen lassen
Nordkoreanische Delegationen haben einen gewissen Ruf, sich die Unterkunft im Ausland bezahlen zu lassen, etwa von Singapur. Bei den Olympischen Spielen im Februar in Südkorea zum Beispiel übernahmen ebenfalls die Gastgeber die Rechnung.
Nach einem Bericht der „ Washington Post“hatten auch die USA angeboten, Kim das Hotel zu bezahlen. Das wäre für Nordkorea aber wohl so peinlich gewesen, dass es verworfen wurde.
An den Details arbeiten Vorauskommandos beider Regierungen in Singapur nun schon seit Tagen. Weil beide Seiten enorm auf Status achten, müssen Dinge wie Gastgeschenke, Sitzordnung, Raumverteilung oder Essensfolge genau besprochen werden. Geklärt werden muss zum Beispiel auch, in welchem Abstand die Flaggen beider Länder voneinander hängen. Offiziell haben die USA und Nordkorea keine diplomatischen Beziehungen miteinander.
Jeder rechnet noch mit Überraschung
Trotz aller Vorarbeiten rechnet fast jeder noch mit Überraschungen. Sowohl Trump als auch Kim gelten als Leute, denen das Protokoll egal ist, wenn es darum geht, sich selbst am besten ins Bild zu setzen. Und in Singapur wird es auf die Bilder besonders ankommen. Der japanische Diplomat Takeo Harada, der mit vergleichbaren Treffen Erfahrung hat, meint: „ Die Amerikaner sollten vorsichtig sein. Selbst wenn die nordkoreanische Seite in der Vorbereitung sehr freundlich sein kann: Man weiß nie, wie sie sich in letzter Minute verhalten.“