Leserbriefe nicht unterschätzen
Neben Meldungen und Kommentaren bieten ( leider nur einige) Zeitungen auch Leserbriefe. Wenn früher natürlich die Meldungen, das heißt die nackten Tatsacheninformationen über das aktuelle Tagesgeschehen, der wichtigste und am meisten gelesene Teil einer Tageszeitung waren, so hat sich das mit dem Aufkommen der neuen Informationsmittel sehr geändert. Schon seitdem Radio und dann Fernsehen allgemein verbreitet sind, kann man dort viel rascher und aktueller seine Informationen beziehen. Heute sind noch die neuen elektronischen Medien dazugekommen, und der Interessierte kann sich da sofort informieren, wie z. B. über ihn interessierende Sportergebnisse. Da kommen die Printmedien nicht mit. Daher hat sich die Bedeutung der Tageszeitungen mehr und mehr auf Kommentare und, ja, auch auf Leserbriefe verlagert. Besonders die Abonnenten, sie bleiben oft bei ihrer Zeitung nur wegen der Kommentare und – auch! – der Leserbriefe. Kommentare sind oft ideologisch ausgerichtet. Man kann oft schon vor der Lektüre abschätzen, in welche Richtung der eine oder der andere Kommentator schreiben wird. Oft ist es ja auch die Blattlinie, die die Richtung der Kommentare vorgibt.
Bleiben die Leserbriefe. Ja, auch hier ist es wichtig, welche Auswahl da bei der Veröffentlichung getroffen wird. Und wie viel Raum den Leserbriefen eingeräumt wird. Und hier muss man – ich tu das nicht zum ersten Mal – der „ Kronen Zeitung“ein besonderes Lob aussprechen. Einerseits kann man feststellen, dass hier den unterschiedlichsten Meinungen Platz gegeben wird.
Und andrerseits, dass man hier wirklich die Meinung der breiten Bevölkerung, so wie man sie auch in alltäglichen Gesprächen und in persönlichen Kontakten immer wieder mitbekommt, präsentiert bekommt. Und ein Drittes muss gesagt werden: Da ist die „ Kronen Zeitung“einmalig. Ich als häufiger Leserbriefschreiber kann das feststellen, und ich schätze das ganz besonders ( keine andere Zeitung oder Zeitschrift macht das): Die Leserbriefe werden ungekürzt abgedruckt. Ich konnte ja andrerseits schon oft genug feststellen, dass in anderen Zei- tungen oder Zeitschriften durch Kürzung eines Leserbriefs ein ganz anderer Eindruck entsteht, als vom Schreiber eigentlich gemeint war. Hier also ein großes Bravo der „ Krone“!
Und weil das so ist, kommt noch etwas Entscheidendes dazu. Die Leserbriefe der „ Krone“haben wirklich einen großen Leserkreis und werden auch von vielen Entscheidungsträgern des Landes nicht unbeachtet gelassen. Denn viele von denen sind ja sonst praktisch von der Volksmeinung isoliert. Sie bewegen sich nur in ihren Kreisen, werden dadurch nur einseitig informiert und bekommen oft gar nicht mit, wo das „ gemeine“Volk der Schuh drückt.
Also, Ihr Großen und Wichtigen im Lande, lest die Leserbriefe der „ Krone“, dann wisst Ihr, wie im Lande der Hase läuft!