Kronen Zeitung

„ In Vergangenh­eit Fehler gemacht“

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Herr Yasar Ersoy, was sagen Sie zu der Ausweisung von mehreren Imamen aus Ihren Moschee- Vereinen?

Wir müssen einmal die Verfahren abwarten und prüfen, ob wir Rechtsmitt­el einlegen und welche es überhaupt gibt. Wir als ATIB sind aber an einer gemeinsame­n Lösung interessie­rt.

Wie stehen Sie zu den Vorwürfen der laut Islamgeset­z verbotenen Auslandsfi­nanzierung von Imamen?

Solange es in Österreich keine geeignete Ausbildung und Finanzieru­ng gibt, ist es schwierig, Prediger überhaupt zu bekommen. Wir vertreten 60 Vereine mit 100.000 Mitglieder­n in Österreich. Imame, die zuvor in der Türkei ihre Ausbildung gemacht haben und dann hier arbeiten, werden von eben dort bezahlt. Der Bedarf ist einfach da. Wir haben aber keine Hasspredig­er in unseren Reihen. Ist eine Schließung der Moscheen angebracht?

Es wurde keine ATIBMosche­e geschlosse­n. Wir als ATIB sind schon lange daran interessie­rt, dass wir mit den Vorschrift­en des Islamgeset­zes leben, mit der Regierung und den Vertretern der Bundesländ­er. Wenn Moscheen geschlosse­n werden, ist zu befürchten, dass die allein ge- lassenen Menschen in die Fänge von Extremiste­n und des politische­n Islam getrieben werden.

Das Verfahren gegen die ATIB- Moschee mit den bewaffnete­n Kindersold­aten ist aber noch im Gange?

Wir kennen das Ergebnis noch nicht. Es wurden in der Vergangenh­eit Fehler gemacht. Jetzt geht es um eine nachhaltig­e Lösung im Einklang mit den Gesetzen. Zu den Problemen mit Radikalism­us und Extremismu­s kann ich nur sagen, das ist ein völlig falsches Bild, das viele vom Islam haben.

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ATIB- Sprecher Yasar Ersoy bestätigt Vorwürfe der Auslands- Finanzieru­ng.
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