Obstbauer vergiftete Bienen: „ Schaden war nicht groß!“
800.000 Tierchen flogen in den Tod
Man sollte meinen, dass Obstbauern mit Bienen in Symbiose leben. Denn ohne Bestäubung gibt es keine Früchte. Ein Lavanttaler Obstbauer hat dennoch keine Rücksicht auf die Tierchen genommen und laut Anklage durch seine gefährlichen Spritzmittel den Tod von 66 Völkern – rund 800.000 Insekten – verursacht.
Der Kärntner Obstbauer verteidigt sich bei dem Verfahren um vorsätzliche Beeinträchtigung der Umwelt selbst und wortreich: „ Das ist alles eine aufgelegte Intrige“, versichert er Richterin Michaela Sanin. „ Mir war wohl bekannt, dass es Probleme gibt, aber der Schaden war doch nicht groß.“
Das sehen betroffene Imker sowie Staatsanwältin Tina Frimmel- Hesse anders. Man wirft dem 47- Jährigen vor, ein massives Bienensterben verursacht zu haben: durch seit zehn Jahren verbotene PflanzenschutzSpritzmittel und zu kurze Wartefristen – das sind jene Perioden, in denen sich die Natur von den eingesetzten Giften wieder erholen sollte. Auch das Spritztagebuch sei unvollständig, beklagt die Staatsanwältin.
„ Sie haben sogar schon gespritzt, als Ihre Bäume noch geblüht haben“, meint ein Prozessvertreter. Der Angeklagte zuckt die Schultern. „ Das waren bloß Nachblüten, die wir für den Obstbau nicht brauchen.“„ Weiß die Biene das?“„ Nein, die fliegt auf alles.“Und in den Obstgärten des Kärntners – er baut hektarweise Äpfel, Birnen, Zwetschken und Kirschen an – flogen so etwa 800.000 Tiere aus 66 Bienenstöcken in den Tod. Der Schaden beträgt über 20.000 Euro.
Für weitere Zeugen wurde vertagt.