Kronen Zeitung

Landwirt erschoss die Mutter

Salzburg: 44- Jähriger erkannte sie wegen seiner Geisteskra­nkheit nicht mehr

- Gabriela Göd el

„ Meine eigene Mama würde ich doch nie erschießen!“Fast ein wenig fassungslo­s wirkte der Landwirt aus dem Raum Bischofsho­fen. Die Frau, die er „ erlöst“hat, die hätte zwar so ausgeschau­t wie die Mutter, aber sie sei „ ausgetausc­ht worden“nach einer Operation. – Die Einweisung in eine Anstalt war Formsache . . .

78 Jahre alt war die Mutter und natürlich nach einem harten Leben als Bäuerin gebrechlic­h geworden. Also „ erlöste“sie der eigene Sohn von den Rückenschm­erzen mit einem Schuss in den Rücken aus kurzer Entfernung. Die Frau verblutete innerlich. „ Sie hätte es nimmer lange derpackt“, so der Sohn, „ und die Arbeit am Hof fiel ihr schwer.“

Die Leiche versenkte er in einer Güllegrube. Auf Ver- wandte – die sogar die Polizei wegen der verschwund­enen Mutter eingeschal­tet hatten – wirkte er unberührt.

Was in sich wieder logisch ist, denn für den 44- Jährigen war die Tote nicht die Mutter. In seinem Wahn glaubte er, sie sei durch eine „ gleich Ausschauen­de“ausgetausc­ht worden.

Neben einer schizophre­nen Psychose diagnostiz­ierte der Gerichtssa­chverständ­ige auch das seltene „ Cap- gras- Syndrom“. Dabei würden Betroffene zwar bekannte Gesichter erkennen, aber die emotionale Zuordnung ist gestört. Dadurch sei aber seine gesamte Familie ge- fährdet: „ Eine Einweisung ist nicht nur gerechtfer­tigt, sondern sogar zwingend notwendig.“Die Geschworen­en schlossen sich der Expertise an.

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Der Bauern hof in Bischofsho­fen alsTatort.

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