Landwirt erschoss die Mutter
Salzburg: 44- Jähriger erkannte sie wegen seiner Geisteskrankheit nicht mehr
„ Meine eigene Mama würde ich doch nie erschießen!“Fast ein wenig fassungslos wirkte der Landwirt aus dem Raum Bischofshofen. Die Frau, die er „ erlöst“hat, die hätte zwar so ausgeschaut wie die Mutter, aber sie sei „ ausgetauscht worden“nach einer Operation. – Die Einweisung in eine Anstalt war Formsache . . .
78 Jahre alt war die Mutter und natürlich nach einem harten Leben als Bäuerin gebrechlich geworden. Also „ erlöste“sie der eigene Sohn von den Rückenschmerzen mit einem Schuss in den Rücken aus kurzer Entfernung. Die Frau verblutete innerlich. „ Sie hätte es nimmer lange derpackt“, so der Sohn, „ und die Arbeit am Hof fiel ihr schwer.“
Die Leiche versenkte er in einer Güllegrube. Auf Ver- wandte – die sogar die Polizei wegen der verschwundenen Mutter eingeschaltet hatten – wirkte er unberührt.
Was in sich wieder logisch ist, denn für den 44- Jährigen war die Tote nicht die Mutter. In seinem Wahn glaubte er, sie sei durch eine „ gleich Ausschauende“ausgetauscht worden.
Neben einer schizophrenen Psychose diagnostizierte der Gerichtssachverständige auch das seltene „ Cap- gras- Syndrom“. Dabei würden Betroffene zwar bekannte Gesichter erkennen, aber die emotionale Zuordnung ist gestört. Dadurch sei aber seine gesamte Familie ge- fährdet: „ Eine Einweisung ist nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar zwingend notwendig.“Die Geschworenen schlossen sich der Expertise an.