Vorbild Voest: Wie Phönix aus der Asche
Der damalige Finanzminister Lacina war noch überzeugt, dass man das Risiko, das dieVoest bei der spekulativen Intertrading hatte, kenne und beherrschen könne. Kurze Zeit später traf der Blitz den staatlichen Stahlkonzern, die Pleite drohte. Die Privatisierung in Etappen erwies sich als Goldgriff, die Politik zog ihre Hände aus dem Unternehmen, bei dem zuvor patzige Multi- Funktionäre als Betriebsräte Hof gehalten hatten. Stattdessen kamen erstklassige Manager ans Ruder.
Wie Phönix aus der Asche stieg das österreichische Unternehmen auf: Wenn der nunmehrige Generaldirektor Wolfgang Eder in seinem letzten Jahr an der Spitze eine Rekordbilanz präsentieren kann, so kommt das nicht von ungefähr. Die jetzige Regierung kann die Entwicklung der Voest aus der Krise heraus alsVorbild für ihre Strategie nehmen.
Was waren die Erfolgsfaktoren? Raus mit der Parteipolitik, rein mit privater Tatkraft, Börse statt Staatsbesitz, aber unter klarer österreichischer Dominanz ( gilt auch für die Kernaktionäre), Strategie weg vom einfachen Stahl hin zu anspruchsvollen Produkten, Internationalisierung, professionelles und gut arbeitendes Vorstandsteam, ausgezeichnete Mitarbeiter, ständiges Forschen, wohin die künftige Entwicklung gehen soll, damit man stets die Nase vorne hat. Dazu gut überlegte Standortentscheidungen ( in den USA, aber auch richtungsweisend in Kapfenberg, wo das modernste neue Stahlwerk entstehen wird).
Manager vom Zuschnitt Eders sollten regelmäßige Gesprächspartner für Kurz & Co. sein. Aber wahrscheinlich sind sie es schon . . .