Als Pelé einen Tiroler adelte
Bisher trafen von den heimischen Kicker-Größen nur Rudolf S ab etz er, Kurt Jara, Willi Kreuz undAleksDragovic gegen die Brasilianer Einer der Torschützen wurde sogar mit Mozart verglichen
Auch wenn das erste der drei Länderspiele von Rudolf Sabetzer schon 62 Jahre zurückliegt, ist es immer noch unvergessen. „ Cäsar“, so der Spitzname des damaligen Austrianers, erzielte am 15. April 1956 in Wien gegen Brasilien das 1: 0 und das 2: 2. Später trainierte Sabetzer den jungen Herbert Prohaska bei Ostbahn XI und vermittelte ihn zur Austria.
Ebenfalls beim Länderspiel- Debüt erzielte Kurt Jara am 11. Juli 1971 beim 1: 1 in Brasilien das 1: 1. Der Tiroler erinnert sich noch genau: „ Es war ein wunderschönes Tor dazu. Nach einer Flanke nahm ich den Ball aus rund 16 Metern halbvolley, und drin war er.“
Der 67- Jährige erzählt weiters: „ Es war für mich eine absolut denkwürdige Partie. Im Stadion von São Paulo waren 145.000 Zuschauer. Vor so einer großen Kulisse habe ich danach nie wieder gespielt.“Und nach dem Spiel gab es eines der größten Komplimente seiner Karriere. Niemand Geringerer als Pelé meinte: „ Jara hat im Fuß so viel Gefühl wie Mozart bei der Musik.“
Das Spiel am Sonntag wird Jara wohl nicht schauen können: „ Da hat meine Enkeltochter in der Schweiz Konfirmation. Aber ich denke, dass mit einer ähnlichen Leistung wie in der zweiten Hälfte gegen Deutschland wieder etwas möglich ist.“
Glaubt auch Willi Kreuz, der 1973 beim 1: 1 gegen Brasilien zum frühen 1: 0 traf: „ Sie sind bei der WM Mitfavorit und am Sonntag gegen uns eine Klasse höher einzuschätzen.“
Kreuz, der sich gerade von seiner zweiten Hüft- Operation binnen weniger Tage erholt, setzt beim Gedanken an seinen Treffer ein breites Lächeln auf: „ Ich habe den Tormann ausgespielt, den Ball ins leere Tor gerollt. Da haben die Brasilianer gemerkt, dass auch wir zaubern können.“Beim letzten österreichischen Treffer gegen die Südamerikaner von Aleks Dragovic 2014 war kein Zauber nötig. Nur ein Elfmeter . . .