Tänzer auf dem heißen Blechdach
Neulich
bei dera großen Hitz war i wieder bei meiner Freundin“, berichtete der Junggeselle Otto P. dem Bezirksrichter. „ Wanns so haß is, bin i eigentle net gern bei ihr, da lieg i liaber im Bad als in den Armen meiner Freundin. Aber, wie Sie wissen, is die Frau verheirat, und da kann i mirs net so aussuachn. Da muaß i hingeh, wann ihr Mann net daham is.
Na, i lieg, er war bei an Ziaglteich Auto waschn, in der Kurzn auf sein Bett, geht de Tür auf, und er kummt ham. In der Badehosn und bloßfüaßig. I hab eahm durchn Türspalt kumma gsehgn. , I geh glei wieder!’, hat er ins Schlafzimmer einegruafn, aber net zu mir, zu seiner Frau. , I find nur mein Führerschein net im Auto. Waaßt du vielleicht, wo er is?’ – , Ja, auf der Polizei’, hat sie außegruafn. , Den habns dir doch vuriche Wochn weggnumma, wias d so bsoffn warst. , Ah ja, richtig. I hätt mi jetzt gar net erinnert. Na, da kann i lang suachn.’
Er wollt scho wieder geh, auf amal hat er mi gsehgn. Er is sofort mit an Tigersprung ins Zimmer kumma und wollt se auf mi stürzn. I bin beim Fenster aussegsprunga. Des is durt ka Gefahr, weil glei unterm Fenster a Blechdachl is. Na, i spring auf des Blechdachl, gspür i an brennend lodernden Schmerz auf de Fuaßsohln. Zerst hab i glaubt, i steh auf an Tschik, dann hab i bemerkt, dass des ganze Blechdachl durch de Sunn glühert aufghazt is. I bin hin und hergsprunga wia a Narr und hab net gwusst, was i tuan soll, den Moment is er ma scho nachgsprunga kumma, als a Bloßfüaßiger. Er hat ebenfalls glei zum Tanzn angfangt, i bin eahm vuraustanzt, er is ma nachtanzt. A Bua, der was beim offenan Fenster Plattn gspült hat, hat dazua pascht, anscheinend hat er glaubt, mir tanzn zu seiner Musik. Wia i scho glaubt hab, der Mann meiner Freundin gibt auf und schwingt se wieder zu sein Fenster auffe, sagt er auf amal zu dem Buam: , Geh, schmeiß ma dei Skateboard obe! Drauf hat eahm der Bua so an anzelnen großn Rollschuach obeghaut, mei Gegner hat se draufgstellt und is ma nachgfahrn. Sowas is natürlich feig, ka Wunder, dass er mi derwischt hat.“
Der Ehemann, der Otto P. verprügelt hatte, wurde freigesprochen.