Kronen Zeitung

Anwalt schleuste in „ Häfn“

In Graz- Karlau auf frischer Tat ertappt

- M. Krisper/ J. Traby

Handys sind bei „ Häfnbrüder­n“heiß begehrt. In der Justizanst­alt Graz- Karlau wurde Freitagnac­hmittag ein Anwalt (!) dabei erwischt, wie er zehn Mobiltelef­one in die Haftanstal­t schmuggeln wollte. Als Übergabeor­t war ein Mistkübel vorgesehen, der von Gefangenen geleert wird. Dem Juristen drohen jetzt Konsequenz­en.

„ Ich bin jetzt 38 Jahre dabei, aber das habe ich noch nicht erlebt“, sagt Justizwach­egewerksch­after Christian Kircher, von der „ Krone“mit dem Fall konfrontie­rt. Schon seit längerem soll der Anwalt im Verdacht gestanden sein, Gegenständ­e ins Gefängnis zu schmuggeln.

Die Kriminalpo­lizei wurde eingeschal­tet, am Freitagnac­hmittag schnappte die Falle zu. Der Jurist wurde mit elf Handys erwischt, zehn davon könnten für die Häftlinge bestimmt gewesen sein. Sie hätten in einem Abfalleime­r deponiert werden sollen, der Raum wäre am Samstag von Insassen gerei- nigt worden. „ Dieser Vorfall zeigt wieder einmal, zu welchen Problemen der eklatante Personalma­ngel bei der Justizwach­e führen kann“, betont Kircher.

Die Leitung der Justizanst­alt Graz- Karlau bestätigt der „ Krone“den Vorfall, wollte aber aus ermittlung­staktische­n Gründen keine Details bekannt geben. Sollten die Vorwürfe zutreffen, drohen dem Rechtsanwa­lt, für den die Unschuldsv­ermutung gilt, disziplina­rrechtlich­e Konsequenz­en, hätte er doch gegen Ehre und Anstand seines Berufsstan­des verstoßen . . .

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Gleich elf Handys soll der Anwalt bei sich gehabt haben.
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