Trump gegen den Rest der Welt
Das G7- Treffen in Kanada spiegelt das wirtschaftliche Chaos wider, das Donald Trump in nur einem Jahr auf dieser Welt angerichtet hat. Er wolle ein kaputtes System reparieren – so tönte Trump, als er seinen engsten Verbündeten hohe Zölle verordnete und damit einen Handelskrieg von globalem Ausmaß anfachte. Nur: Ein angeblich kaputtes System kann man nicht durch dessen Zerstörung reparieren.
Speziell Donald Trump, der meint, mit seiner „ America first“- Devise ein auf gegenseitigem Vertrauen basierendes neues System gestalten zu können, ist da vollkommen auf dem Holzweg. Eine Zeit lang wird die US- Wirtschaft noch trotz hoher Zölle, die die ehemaligen Handelspartner selbstverständlich ebenfalls gegen US- Produkte errichten werden, halbwegs funktionieren
Absehbar wird jedoch der Dollar als Weltleitwährung abgelöst werden, und danach sieht es für die USA sehr dunkel aus. Denn US- Produkte sind aufgrund ihrer generell schlechteren Qualität nur so lange weltweit konkurrenzfähig, solange die USA den Wechselkurs des Dollars selbst bestimmen können. Wenn dies einmal – sehr bald – nicht mehr der Fall sein wird, kann auch ein starker US- Binnenmarkt mit einer relativ geringen Exportquote keinesfalls dafür sorgen, dass die politisch gewollte Verschuldungsstrategie der USA ( man stelle sich nur vor, . was passieren würde, wenn z. B. China von einem auf den anderen Tag seine USAnleihen einfordern würde) weiter den gewohnten Lebensstandard der USBürger garantieren wird. Aus „ America first“wird dann wohl „ America last“werden. Martin Krämer, per E- Mail