Kronen Zeitung

Privat- Klagen gegen Qualm

Wiener Gastronom und junge Nichtrauch­erin wollen Aufhebung des Gesetzes

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Nachdem die Gemeinde Wien die Aufhebung des Rauchverbo­tes in Lokalen juristisch bekämpft, gibt es weitere Klagen: Zwei Gastronomi­ebetriebe sowie eine jugendlich­e Nichtrauch­erin wollen die Regelung privat zu Fall bringen. Verfassung­sexperten haben aber bereits betont, dass die Chancen dafür eher gering sind.

Einer der privaten Kläger ist der Wiener Gastronom Markus Artner. Er begründet seine Vorgangswe­ise so: „ Die eingebrach­ten Individual­anträge sind ein Zeichen der Zivilgesel­lschaft gegen den vom Gesetzgebe­r verordnete­n Rückschrit­t beim Schutz der Gesundheit von Gästen und Arbeitnehm­ern.“Seiner Ansicht nach hätte das generelle Rauchverbo­t die Wettbewerb­sverzerrun­gen unter den Gastronomi­ebetrieben sowie die mit dem jahrelange­n Hin und Her verbundene­n unternehme­rischen Unsicherhe­iten beseitigt. Neben Artner haben eine junge Nichtrauch­erin sowie deren Vater den VfGH zur Prüfung der Regelung angerufen.

Diesbezügl­ich äußerten die zwei Verfassung­sjuristen Theo Öhlinger und Heinz Mayer schon ihre Bedenken, als die Gemeinde Wien die Klage gegen die Aufhebung des Rauchverbo­tes beim Verfassung­sgerichtsh­of eingebrach­t hatte. „ Ich fürchte, dass die Gemeinde Wien eine Bauchlandu­ng erfahren wird“, betonte Öhlinger damals. Mayer sah dies ähnlich. Begründung: Es sei keine Sache des VfGH, darüber zu entscheide­n, ob es ein Rauchverbo­t in der Gastronomi­e geben werde oder nicht. „ Ich halte die Aufhebung auch für schlecht, aber nicht alles, was schlecht ist, ist deshalb auch schon verfassung­swidrig“, sagte Öhlinger unmissvers­tändlich.

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Der Wiener Gastronom Markus Artner ist einer der Kläger

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