92- Jährige daheim beraubt
Die Täterin gab sich als Caritas- Mitarbeiterin aus und kam „ zur Kontrolle“:
Perfider geht es kaum! Wochenlang begab sich die Angeklagte im Telefonbuch auf die Suche nach Opfern mit alten Namen– sie rief mehr als 100 „ Gertrude“an. Die „ freundliche Caritas- Mitarbeiterin“entpuppte sich als brutale Räuberin, stieß ihre Opfer nieder, sperrte sie ein und raubte sie aus.
Die 32- Jährige kam mit dem ganzen Clan in den Wiener Gerichtssaal – ihre drei kleinen Mädchen inklusive! Was war das für ein Wehklagen, als später das Urteil fallen sollte . . .
Doch wovon gingen die Verwandten, die immerhin 8000 Euro an Schadenswiedergutmachung zusammenkratzten, eigentlich aus? Die 91- jährige Gertrude V. hatte die Angeklagte schon einmal bestohlen, daraus resultiert eine der zwei ein- schlägigen Vorstrafen. Gertrude M. ( 92) wurde, kaum dass sie die Tür geöffnet hatte, ins WC gezerrt und dort eingesperrt! Und Gertrude E. ( 86) wurde gar mit ihrem Pyjama gewürgt, in ein Zimmer gesperrt – und dort blieb sie auch, nachdem Jasmina M. ( 32) die Wohnung verlassen hatte! Das Opfer aber öffnete ein Fenster, schrie um Hilfe – und echte Caritas- Mitarbeiter riefen nicht nur die Polizei, sondern stellten auch die Flüchtende!
Tablettensüchtig sei sie, sagt die Angeklagte, und dass sie „ am liebsten die Zeit zurückdrehen möchte“. Für Staatsanwalt Bernd Ziska ist „ dieser Raub nicht irgendein Raub. Diese Taten haben massivste Beeinträchtigungen auf die Opfer.“Tatsächlich hat es bei einer Gertrude einen Demenzschub gegeben . . .
Die Anwälte Peter Philipp und Philipp Wolm sind fast machtlos – die Angeklagte will über das eher milde Urteil von 4 Jahren erst nachdenken.