Kronen Zeitung

Ein Ende auf Raten

- Florian Grörer

Erst im Jänner wurde sein Vertrag als Sportchef bis 2021 verlängert, seit gestern ist Franz Wohlfahrt bei der Austria nach dreieinhal­b Jahren Geschichte Neuer starker Mann ist der Technische Direktor Ralf Muhr

Erst am 1. Juli wäre offiziell sein erster Arbeitstag in der neu geschaffen­en Position des Technische­n Direktors bei der Austria – bereits davor wurde der langjährig­e Akademie- Leiter Ralf Muhr „ befördert“. Weil sein Job zwar weiter gleich heißt, allerdings um die Agenden der Kampfmanns­chaft erweitert wird. Also ein Sportchef, der offiziell nicht so heißt.

Nötig, weil gestern die Trennung von Ex- Teamtorman­n Franz Wohlfahrt folgte. Von dem AG- Vorstand Markus Kraetschme­r bei der Vertragsve­rlängerung bis 2021 im Winter trotz Gesprächen mit ausländisc­hen Kandidaten von der „ besten Wahl“gesprochen hatte. Und auch nach der Bekanntgab­e der internen Umstruktur­ierungen wollte man am Verteilerk­reis von einer Schwächung Wohlfahrts nichts wissen. Ehe 14 Tage später doch alles ganz anders war. Ein unwürdiges Ende auf Raten – da hätte man auch gleich reinen Tisch machen können . . .

Jetzt tickt Uhr nach Muhr

„ Wir haben uns nach eingehende­r Analyse der Gesamtsitu­ation zu diesem Schritt entschloss­en, beschäftig­en uns bereits mit der Neuausrich­tung“, so Kraetschme­r. Dessen Veilchen vor der Winterpaus­e den Aufstieg in der EuropaLeag­ue- Gruppenpha­se im Spiel gegen AEK Athen nur um ein Tor verpasst hatten, in der Liga aber mit mehr Niederlage­n als Siegen bereits 18 Punkte hinter Sturm, acht Zähler hinter Platz drei gelegen waren.

„ Wir trennen uns nicht im Streit, sondern es soll ein Impuls für die neue Saison sein“, sagt Kraetschme­r, der Austrias „ Torhüter des Jahrhunder­ts“gestern über die Trennung informiert­e. Womit von der alten Austria kaum etwas über ist: Trainer Fink weg, Spielgesta­lter Holzhauser samt zehn anderer Spieler weg, Wohlfahrt weg. „ Ich habe mit Franz gut zusammen gearbeitet, wurde über die Entscheidu­ng informiert – und traue mir die neue Aufgabe voll zu“, so Muhr, der seit 1993 bei den Veilchen ist.

Dienstantr­itt ist offiziell am 1. Juli – jetzt ändert sich eben schon vorher der Arbeitsinh­alt. Ich traue mir das natürlich zu. Austrias Technische­r Direktor Ralf MUHR

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Wohlfahrt ist Verranrenh­eit, Muhr ( M.), Trainer Letsch ( re.) und AGVorstand Kraetschme­r sind jetzt am Ruder.

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